Demenz-Informationsmesse in Terlan

Viele interessante Eindrücke

Anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages am 21. September fand in Terlan zum ersten Mal eine zweitägige Informationsmesse mit großem Erfolg statt.

Anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages am 21. September fand in Terlan zum ersten Mal eine zweitägige Informationsmesse mit großem Erfolg statt. Die von der Südtiroler Alzheimervereinigung organisierte Veranstaltung mit 30 Fachreferenten und 9 spezifischen Informationstischen mit Netzwerkpartnern fand in der beeindruckenden Kulisse des „Sohlerhofs“ statt, so dass das Publikum die vielfältigen Einzelgespräche verschiedener Fachleute in entspannter Atmosphäre verfolgen konnte.  Eine Ernennung, die somit vom Wachstum einer lokalen Bewegung zeugt, die dazu beiträgt, ein breites Bewusstsein für die großen und schwerwiegenden Probleme zu schaffen, die durch diese Krankheit verursacht werden, betont der Präsident von ASAA Südtirol, Ulrich Seitz. Am Welt-Alzheimer-Tag wurde auch die Tatsache hervorgehoben, dass weltweit 41 Millionen Menschen ohne eine eindeutige Diagnose leben. Dies geht aus dem Welt-Alzheimer-Bericht 2021 mit dem Titel „Journey through the diagnosis of dementia“ (Reise durch die Diagnose Demenz) hervor, in dem auch erklärt wird, dass 47 Prozent der Menschen mit Demenz keinen Zugang zu qualifizierten Ärzten haben und 46 Prozent Angst vor der Diagnose und ihren Folgen haben.
In dem Bericht heißt es auch, dass jeder dritte Arzt der Meinung ist, man könne nichts gegen Demenz tun, und dass 75% aller Demenzfälle weltweit nicht diagnostiziert werden, in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen sogar 90%. Demenz ist eine Störung der geistigen Funktionen, die vor allem Sprache, Gedächtnis, Denken und Orientierung betrifft.

Dr. Matteo Gottardi, einer der Referenten mit Ulrich Seitz, Präsident der Alzheimervereinigung Südtirol ASAA.

Impression aus dem Innenhof des Sohlerhofs, wo die von ASAA organisierte Messe stattfand.

Während der Messe wurden Initiativen zur Unterstützung der Forschung und zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für diese Krankheit und für die wirksamsten Methoden zur Früherkennung und Behandlung geplant. Da die Erscheinungsformen der Krankheit, insbesondere in den frühen Stadien, individuell sehr unterschiedlich sind, möchten wir auf die häufigsten Alarmzeichen hinweisen, die zur Erkennung der Alzheimer-Krankheit beachtet werden müssen. In Terlan, so erinnert sich Ulrich Seitz, konnten die Folgen des Gedächtnisverlustes, mögliche und konkrete Hilfestellungen bei Schwierigkeiten im Alltag der Patienten und ihrer Angehörigen sowie die Reaktion auf Probleme im Zusammenhang mit Stimmungs- und Verhaltensänderungen sowie Persönlichkeitsveränderungen aufgezeigt werden. Ein sehr willkommener Gast des anwesenden Publikums war der Hausarzt Matteo Gottardi aus Andrian, der viele konkrete Fragen zur Sturzgefahr von Demenzkranken und zum Wundliegen beantwortete. Diese entstehen oft aufgrund von eingeschränkter Mobilität, schlechter Ernährung und Krankheit. Bei fortgeschrittener Demenz sind die körperlichen Funktionen beeinträchtigt und die Bewegungsfähigkeit nimmt ab. Daher kann es vorkommen, dass der Betroffene zu lange in derselben Position verharrt – sei es im Bett oder auf einem Stuhl -, wodurch auf bestimmte Körperteile zu viel Druck ausgeübt wird und das Risiko eines Wundliegens steigt. Gottardi weist auf Folgendes hin: Betreuer von Menschen mit Demenz – einschließlich Familienangehörige, Freunde und bezahlte Pflegekräfte wie Hauspfleger oder Pflegeheimpersonal – müssen wachsam sein, um Druckgeschwüre zu verhindern. In Südtirol sind 13.000 Menschen an Demenz erkrankt, 60 % davon an der häufigsten Form der Alzheimer-Krankheit.

Kostenlose Hilfe über die gebührenfreie Nummer der Alzheimervereinigung Südtirol 800660561