Kongress
Die Situation von Menschen mit Demenz und Pflegenden zu verbessern, ist unser gemeinsames Ziel. Dazu gibt es in verschiedenen Bereichen Ansatzpunkte, die wir auf einem Kongress aufgreifen möchten: die ärztliche Versorgung von Menschen mit Demenz, kreative Konzepte für Begleitung und Therapie, die Unterstützung von Angehörigen, die zukunftsfähige Ausrichtung der Gesundheits- und Pflegepolitik und vieles mehr. Grundlage sind die Wünsche und Erfahrungen von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen, die ebenfalls auf dem Kongress vertreten sein werden.
Stressfaktor Heimeintritt
Der Eintritt ins Alters- und Pflegeheim ist für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen oft ein schwieriges Thema. Ist dieser Schritt notwendig? Wann ist der richtige Zeitpunkt? Nicht selten werden die Angehörigen von schlechtem Gewissen geplagt.
Wenn es nicht beim Gedächtnisverlust bleibt
Manchmal kommen zu den bekannten Symptomen der Demenzerkrankung psychische Veränderungen dazu, zum Beispiel eine Depression, Aggressionen oder Halluzinationen. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen entsteht dadurch eine äußerst herausfordernde Situation. Wie ist damit umzugehen?
Veranstaltungsreihe „Bedürfnisse erkennen, erfassen und lösungsorientierte Hilfestellungen geben”
Immer mehr Patienten und Patientinnen werden zu Hause betreut. Bei Demenz-Betroffenen werden rund 70% aller Angesprochenen im familiären Umfeld oder über Hilfskräfte gepflegt. Oftmals bedeutet dies aber, erhebliche Investitionen tätigen zu müssen. Vor allem für die krankenpflegerische Behandlung müssen architektonische Barrieren abgebaut werden. Gemäß klinischer Vorgaben in der Pflegeeinstufung müssen zudem viele Voraussetzungen geschaffen werden, damit häusliche Pflege adäquat machbar erscheint. Dies ist für die zitierten Familien mit nicht selten größeren Umbauarbeiten und Adaptierungen in der eigenen Wohnung verbunden.
Wie bereits im Vorjahr, sind auch für 2018/2019 spezifische Fachtagungen zum Thema „Bessere Lebensqualität im Heim und zu Hause“ durch Hilfsmittel geplant sowie konkrete Beratungen von drei Fachleuten aus dem technischen Bereich, die betroffene Patienten und Familien über Möglichkeiten der Verbesserung ihres Alltags informieren. Eine solche findet schon am 5.12.2018 in Bozen statt („Vivere con la demenza“- Mit Demenz leben: Wissenschaftliche Erkenntnisse zu den typischen Symptomen bei Alzheimer und vaskulärer Demenz sowie über die gängigen Therapien).
Infomaterial für die Allgemeinmedizin und die Bevölkerung – gezielte Aufklärungs-veranstaltungen
ASAA organisiert weiterhin Informationsabende für die Bevölkerung. Wir werden dabei verstärkt mit Gastreferenten auf Sachfragen rund um die psychologischen und juridischen Fragestellungen bei Demenz und Vergesslichkeit eingehen.
Auch für diese Gelegenheiten werden handlich gut verwendbare Infomaterialien in den verschiedenen Landessprachen vorbereitet. Die gefragte Broschüre „Gedächtnisstörungen vorbeugen“des ehemaligen ASAA-Vorstandsmitglieds Dr. Barbara Plagg, die in Kooperation mit der Freien Universität Bozen entstanden ist, wird zu diesem Zweck nachgedruckt. Dazu werden spezifische Fragen von Ratsuchenden beantwortet und in der Selbsthilfe mit Referaten angeboten. Dieses Paket wird mit Hausärzten und der Europäischen Allianz gegen Depression zusammengestellt.
Im kommenden Jahr soll auch das vergriffene Sachbuch „Im Treibsand. Leben mit Demenz“ von Edith Moroder neuin italienischer Übersetzung, erweitert und aktualisiert, erscheinen.
Til Schweiger möchte als neues Ehrenmitglied bei verschiedenen Veranstaltungen von ASAA im Jubeljahr 2019 anwesend sein!
Initiative „Körperliche Bewegung“
Bei diesem Projekt geht es darum, dass auf der Grundlage der Erfahrungswerte der vergangenen Jahre, gemeinsam mit dem akkreditierten Anbieter in der Bewegungstherapie, nämlich der Vereinigung UISP, Landessektion Südtirol, spezifische Angebote im Bewegungsbereich für Menschen mit Demenz und vor allem deren Angehörige, organisiert werden. Vor allem die Stärkung der Wirbelsäule und des gesamten Bewegungsapparats stellt hier einen Schwerpunkt dar, sowie Entspannungsübungen und ein spezifisches Training, um gegen die kontinuierlichen Herausforderungen in der Hauspflege bzw. bei der Betreuung von Menschen mit chronischen Beschwerden effizienter gewappnet zu sein.
Die Kurse sollen verstärkt landesweit angeboten werden. Es ist geplant, sich mit anderen Vereinigungen, die sich um die Belange chronisch Kranker und deren Angehörige kümmern, zusammenzuschließen, um fixe Gruppen zu bilden (aus Pflegenden und Patienten).
Infokampagne zur Sensibilisierung für die „5 Promille“; „Mitgliederaktion“ und Imagekampagne 2018
Dieses Vorhaben umfasst eine ganzjährige Infokampagne zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bereitschaft, beispielsweise bei der Einkommenssteuer – Erklärung oder über eine Spende auch für ASAA einen gewissen Beitrag zu leisten.
Durch gezielte Aktionen mit Netzwerkpartnern aus der Wirtschaft sollte, so hoffen wir, landesweit die Bekanntheit von ASAA – Alzheimer Südtirol Alto Adige gesteigert werden.
Web-Seite und neue Medien
Für die Gestaltung unserer umfassenden Webseite über sämtliche Anliegen, Bedürfnisse und Unterstützungsmöglichkeiten, die an Menschen mit Demenz sowie deren Familienangehörige gerichtet ist, werden Beiträge benötigt, die in Abstimmung mit den Behörden im Lande, konkrete Aufklärung und Veranschaulichung verschiedener Themen im pflegerischen bzw. im ärztlichen Setting geben. Aufgrund ihrer statutarischen Vorgaben ist die Vereinigung ASAA verpflichtet, ihre Mitglieder und die Bevölkerung über juridische, ethische, klinische, verwaltungstechnische Prozeduren zu informieren, was zunehmend über aktuelle Berichterstattungen mit dazugehöriger Fotodokumentation in den verstärkt von den Familien genutzten neuen Medien/sozialen Netzwerken geschehen wird.
Fotodokumentation und Fotoausstellung
Es ist eine neue, umfassende Wanderausstellung zu Thema „Daheim und doch fremd“ mit Beiträgen zur Integration von ausländischen Hilfskräften, aber auch zur Enttabuisierung von Demenz in der Familie in Ausarbeitung. Diese aufwändige Arbeit soll nachfolgend landesweit für Gemeinden, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen gegen eine Mietgebühr zur Verfügung stehen.
Aktivitäten in den Selbsthilfegruppen
In der Selbsthilfe wurden im Jahre 2017 die Selbsthilfegruppen in Bozen, Meran, Klausen und Sterzing gestärkt. Nun geht es im Jahre 2018 darum, die freiwilligen Mitarbeiter/innen vor Ort weiter zu schulen, und sie in der Beratertätigkeit zu perfektionieren. Es sollen neue Gruppen in St. Martin in Passeier und Schlanders gebildet werden. Dazu organisiert ASAA wieder einen Vortrag am 11.10.2018 mit Ernst Viertler aus Bischofshofen/ Salzburg.
Die Selbsthilfe und die Beratung für die interessierte Bevölkerung und für Familien sollen mehrfach die Woche in Bozen und auch regelmäßig in den anderen Landesteilen (zumindest 2 Mal monatlich) angeboten werden, und zwar sowohl über Einzelsettings als auch in der Gruppe.
Grüne Nummer
Seit dem 1. März 2017 ist die Grüne Nummer der ASAA 800660561 aktiv und antwortet täglich von Montag bis Freitag zwischen 9 Uhr und 19 Uhr auf alle Anrufe aus der Bevölkerung, die sich auf unterschiedliche Fragestellungen rund um die Demenz beziehen.
Wir werden unsere Dienstleistungen ausdehnen und dabei ein spezifisches Projekt zur zahnärztlichen Betreuung von Bedürftigen aufbauen. Auch sind Beratungen für ethische, nicht ärztliche sowie rechtliche Problemstellungen mit Fachleuten aus diesen Bereichen im Aufbau, die man über die Grüne Nummer vormerken kann.