Diesmal stellt sich die Charakterspürnase Hochkofler als Unterstützer der Alzheimer Vereinigung Südtirol auf die Bühne – am 21. September, dem Weltalzheimertag.
Im Einkaufszentrum Twenty
18.00 Uhr Aperitif
im 3. Stock/Restaurantbereich
vor der großen Terrasse
20.00 Uhr Kabarett
in der Theaterarena im 4. Stock
Eintrittspreis: 33 Euro
Thomas Hochkofler gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Schauspielern Südtirols. Schon früh hat der gebürtige Sarner, der heute in Meran lebt, die Liebe zur Schauspielerei entdeckt. Seit 1989 steht Thomas Hochkofler regelmäßig auf den wichtigsten Bühnen des Landes. Dazu kommen Theaterengagements in Innsbruck, Salzburg, Wien, München, Mailand und Bern.
Er redet nicht viel, das aber pausenlos. Er ist der unwiderlegliche Beweis für die Fähigkeit, dass man sich beim „i bin liaber still und denk mir mein Toal“ heiser reden kann. Er – das ist der Hausmeister aus dem Sarntal. Er ist eine Mischung aus Sarner Philosoph und Marlboro Man, dem er so nebenbei mit seiner Stimme auch noch den letzten Werbevertrag abgeluchst hätte. Wenn er gekonnt hätte. Aber wenn er gekonnt hätte, wie er gewollt hätte, wäre er wahrscheinlich Nervensägewerk geworden.
Mit einer geballten Ladung an Sarner Lebensweisheit und einer Werkzeugkiste stolpert er unbeabsichtigt auf die Bühne und es kommt ihm nicht ungelegen, dass das anwesende Publikum mundfaul und aufs Zuhören ausgerichtet ist. So wird sein Redefluss höchstens unterbrochen, wenn er einen Schluck aus seiner Flasche nimmt. Zu sagen gibt es jede Menge und Aufreger sowieso mehr als genug. In seinem zweistündigen Solo-Programm nimmt der Hausmeister den Kampf gegen die komplizierte Welt auf. Bei aller Weisheit, die er zutage bringt, will er aber sein Publikum nie belehren, sondern findet seinen Weg, damit umzugehen: Er biegt sich einfach die Welt zurecht.
Herr Hochkofler, viele kennen Sie als Hausmeister, die Plaudertasche. Spricht der Hausmeister übers Altwerden oder darüber, eines Tages sein Gedächtnis verlieren zu können?
Thomas Hochkofler: Ich glaube nicht, dass er sich vorstellen kann, dass er einmal alt wird oder sogar sein Gedächtnis verlieren könnte. Der Hausmeister reflektiert nicht viel. Er zweifelt auch nicht. Auch nicht an dem, was er alles so sagt. Er ist sich seiner selbst völlig sicher.
Womit befasst sich einer, der sich seiner völlig sicher ist?
Dem Hausmeister geht es um die Liebe zu seiner Frau, um Beziehungsfragen, um das Zusammenleben. Er ist einer, der von sich sagt, dass er nicht viel redet. Er spricht zugleich die ganze Zeit vor sich her. Ich würde sagen: Um seine Selbsteinschätzung ist es nicht so gut bestellt.
Sie beobachten Menschen und interpretieren psychologisch oder kritisch wieder, was sie sehen?
Nein. Ich interpretiere auf eine kabarettistische Art und Weise. Es läuft ein Haufen von Leuten herum, die sich ihrer Welt sicher sind. Die keine Zweifel haben. Deren Selbsteinschätzung auch nicht nur realistisch ist. Und die – um auf Ihre Frage zu rückzukommen – nicht daran denken, dass sie auch alt oder dement werden können. Übrigens: Ich denke daran auch nicht. Dabei, wenn ich nachrechne, habe ich auch nur noch an die 30 Sommer vor mir.
Der Hausmeister ist also wie Sie und ich…
Ja, vermutlich denken nur wenige über ihr Altwerden nach. Mein Programm thematisiert auch keine Fragen zu Demenz oder zum Altwerden. Vielleicht aber ist das Publikum im Twenty zu diesen Fragen etwas mehr sensibilisiert, da es über die ASAA eingeladen wird. Vielleicht führt das zu witzigen Momenten. Für mich ist das eine große Herausforderung, sehr reizvoll.
Sie spielen den Hausmeister bereits seit zehn Jahren?
Ja, er ist ein Jolly, eine Katze, die sich durch die Zeit schlängelt. Es freut mich, dass er aktuell geblieben ist. Der Hausmeister greift viele Themen auf und er hinterlässt wohl bei jedem im Publikum ganz unterschiedliche Farben. Wenn ich im Auto sitze und das Programm durchgehe, dann fallen mir einige Phrasen ein – und dann – plötzlich – fällt mir eine nächste Sequenz nicht ein. Wenn ich aber auf der Bühne stehe, ist’s, als hätte ich in den zehn Jahren nichts anderes getan, als den Hausmeister zu spielen.
Der richtige Platz für den Hausmeister ist die Bühne?
Ja, das ganze Drum und Dran, die Vorbereitungen, die Kostüme, mein Körper wieder in den für den Hausmeister typischen Bewegungen, die Aufregung… Es erstaunt mich, was dann das Hirn leisten kann, während dann alles passend der Reihe nach aus mir herauskommt. Unvorstellbar, wenn ich einen Gedächtnisverlust erleiden würde.
Wenn Ihnen Ihr Programm entfallen würde?
Sich das vorzustellen, dass das Hirn zu diesen Leistungen nicht mehr imstande ist, wenn nichts mehr geht, das wäre eine Katastrophe. Ich fürchte, ich würde dann ein Sozialfall.
In diesem Fall spielen Sie nicht auf einer Bühne, aber im Südtiroler Kaufhaus Twenty…
Da habe ich noch nie gespielt. Ich war neulich dort und finde, dass das schon ein guter Schauplatz ist, den es lohnt, für mich auszuprobieren.