Neues wagen. Das war die Philosophie hinter dem Projekt „Zeichen setzen“, das als Ausstellung in der St. Markus Kirche gezeigt worden ist. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Das Neue hat sich bewährt und ist gelungen.
„Ich bin in eine neue, mir bisher ungekannte Welt eingetaucht“, sagte einer der Schüler bei der Eröffnung. „Kaum zu glauben, was da aus meinen Erinnerungen entstanden ist“, zeigte sich ein Senior-Partner voll Bewunderung.
„Zeichen setzen“ ist als Projekt der Erinnerung gewidmet. Künstler Benno Simma begleitete die Meisterschüler der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas, Klassenlehrerin Evelyn Kuppelwieser beriet und koordinierte, die Podini Foundation Bozen brachte ihre Begeisterung durch finanzielle Unterstützung zum Ausdruck.
Am 7. April füllte das Publikum das Hauptschiff des imposanten romanischen Baus, Bürgermeister Andreas Tappeiner eröffnete die Ausstellung.
Virginia Tanzer, Direktorin der Berufsschule Schlanders, stieg beherzt ein als Ulrich Seitz ein halbes Jahr zuvor seine Idee vorbrachte: Der Präsident der ASAA, Alzheimer Vereinigung Südtirol, überlegte, „ob die Bedeutung von Erinnerung nicht in den Mittelpunkt von geformter Kunst gestellt werden kann?“
Erinnerungen bedeutet allen viel und werden mit zunehmendem Alter wichtiger. Manchen fallen erst spät wieder frühe Momente ihres Lebens ein. Andere bekommen ihre Chance auch da nicht mehr, etwa wenn Krankheiten die Erinnerungen unauffindbar machen – Demenz hat viele Gesichter, Erinnerung ein großes Gewicht.
Erinnerungen älterer Personen Gestalt werden zu lassen, hieß die Aufgabe der Meisterklasse, die Schuldirektorin Tanzer mit Klassenlehrerin Kuppelwieser dazu einlud. Die neun Meisterschüler trafen sich mit neun SeniorInnen aus Laas, die sich gut an ganz früher erinnern, zu Gesprächen. Die Alten stellten den Jungen ihre Erinnerungen zur Verfügung und so wählte jeder sein Thema, ihr gemeinsames wurde zum Namen des Projekts „Zeichen setzen“.