Rückblick 2016

Überblick Tätigkeitsbilanz

Die Ehrenamtliche Arbeit der ASAA steigt ständig. 2016 wurden unsere Dienste sehr gut angenommen. Angehörigentreffs, Sorgentelefon und die Bücherauswahl der Demenz-Bibliothek haben unter den Alzheimer-Betroffenen und deren Angehörigen einen gehörigen Zulauf erfahren.

Sehr gut besucht war unsere Informationsveranstaltung „Gut beraten und Informiert“ im Museion mit Vorträgen und Info-Tischen, an denen sich auch jüngere Besucher über das Krankheitsrisiko informiert haben. Unsere Foto-Wanderausstellung Alzheimer wurde auch nach ihrer letzten Etappe im Krankenhaus Schlanders, die für Alzheimer-Sensibilisierung im Vinschgau gesorgt hat, erneut gebucht. Die Ausstellung kann jederzeit von Interessierten bei uns angefordert werden.
Ein neuer Vorstand wurde gewählt, und die ASAA hat mit Ulrich Seitz einen neuen Präsidenten. Ehrenpräsident Marco Trabucchi hat zur Foto-Wanderausstellung eine eigene Publikation verfasst, „La responsabilità di agire – Die Verantwortung zu handeln„, einen Text mit wichtigen Überlegungen und Informationen. Traditionellerweise gab es auch die Liturgie in Meran und die Weihnachtsandacht in Bozen. Unsere Webseite asaa.it verrät mit steigenden Zugriffsdaten, dass das Thema Alzheimer Südtirol auch im Internet immer präsenter wird.

 

Angehörigentreffs der ASAA

Mit einem an Alzheimer erkrankten Familienmitglied stößt jeder schnell an die eigenen Grenzen. Umso mehr, wenn sich die Familie entscheidet, die Pflege zu übernehmen. Gegen Überforderung hilft, Austausch und Erfahrungen einzuholen: Denn viele Probleme im Leben mit Alzheimer-Betroffenen erleben auch andere Angehörige.

Die ASAA hat Treffpunkte nach dem Prinzip von Selbsthilfegruppen eingerichtet: JedeR kommt mit einem Pflegeproblem, um Rat zu bekommen und selbst welchen zu geben. Die Treffen finden einmal im Monat statt, die Teilnahme schwankt, manchmal kommen bis zu 15 Angehörige, manchmal ist der Kreis kleiner. Die ASAA ist eng mit den Experten in Südtirol in und außerhalb der Krankenhäuser vernetzt. Die SHG-LeiterInnen laden Mediziner, Psychologen und Fachleute ein, um mit professioneller Hilfe die pflegenden Angehörigen zu unterstützen.

Aktuell sind sechs SHG in Südtirol aktiv, davon zwei in Bozen (de+ita) und Klausen, eine in Meran, eine in Sterzing. Eine Gruppe im Pustertal ist am Entstehen. Aufgrund des Ausscheidens und des Ablebens zweier SHG-Leiterinnen wurden 2016 zwei SHG vorübergehend eingestellt.
Wir sind konkret auf der Suche nach Demenz-erfahrenen Personen, die nach einer Einschulung die Leitung einer SGH übernehmen möchten. Bitte melden Sie sich. (siehe Erfahrungsbericht)

 

ASAA Sorgentelefon

Wohin sich wenden, wenn der Verdacht auf Alzheimer aufkommt, wenn eine Diagnose am Betroffenen gestellt wurde oder wenn man nicht mehr weiter weiß? Die ASAA stellt ein Sorgentelefon zur Verfügung. Die Gespräche verlaufen in absoluter Diskretion. Alle Fragen finden eine Antwort, zur besseren Orientierung in Fürsorge, Behandlung und Betreuung.

Die Anzahl der Anrufe nimmt zu. Die unabhängige diskrete Beratung gewinnt an Wichtigkeit. Manchmal rufen Betroffene selbst an, meistens aber sind es Angehörige von Alzheimerpatienten. Nicht immer kennen pflegende Angehörige die Gesundheits- und Betreuungsangebote. Nicht immer läuft der Kontakt mit den Gesundheitseinrichtungen glatt. Auch finanzielle und juridische Fragen stellen große Herausforderungen dar. Und allem voran ist Alzheimer eine Krankheit, die viele Fragen, Nöte und Zweifel in die Familien bringt.
Aus den anonymisierten Notizen wissen wir, dass Kinder, Töchter wie Söhne, Geschwister, Ehepartner von Betroffenen anrufen, zumeist aus Südtirol, manchmal auch von außerhalb.
Das ASAA-Sorgentelefon ist für alle da.
Wir suchen zusätzlich Ehrenamtliche, die bereit sind, nach einer Einschulung am Sitz der ASAA in Bozen den Telefondienst zu übernehmen. Das ASAA-Sorgentelefon ist Mo, Mi, Fr von 17 bis 19 Uhr erreichbar unter 0471 051 951.

 

ASAA Bibliothek

Lesestoff rund um verschiedene Fragen zu Alzheimer und Demenz findet sich in unserer Bibliothek. Deutsche und italienische Fachliteratur, aber auch biografische Erzählungen, Audio und Videomaterial stehen im Angebot und geben Antworten über Fragen rund um die Krankheit, auch solche, die den Anrufern am Sorgentelefon auf der Zunge brennen.
Die Bibliothek ist am ASAA-Sitz im Altmannhaus am Grieserplatz 18 in Bozen,
info@asaa.it.

 

ASAA Wanderausstellung

Das Fotografenteam Alberto Franceschi und Manuela Tessaro nähert sich in seiner Bilderserie einfühlsam Menschen, die mit Demenzkranken leben, sie betreuen und nah an ihrer „anderen“ Welt sind. Die Bilder helfen Außenstehenden, mehr von den Krankheiten des Vergessens zu verstehen – und bauen gleichermaßen Klischees sowie Berührungsängste bei den Betrachtern ab. Eingebettet in Vortragsreihen, wurde die Ausstellung seit 2014 bereits sieben Mal, zuletzt im Krankenhaus Schlanders, gezeigt. Die Bilderserie kann jederzeit von interessierten BürgerInnen und Institutionen angefragt werden, unter info@asaa.it.

 

ASAA Mitglieder

Die ASAA hat für alle offene Türen und wir freuen uns, wenn auch Sie Mitglied werden. Wir veranstalten im Laufe des Jahres verschiedene Initiativen. So trafen sich gläubige Mitglieder mit ihren kranken Angehörigen und Schützlingen 2016 in Meran zu einem Wortgottesdienst in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt und in Bozen zu einer Weihnachtsandacht im Dom.
Die Mitgliedervollversammlung wählte 2016 einen neuen Vorstand unter dem neuen Präsidenten Ulrich Seitz. Prof. Marco Trabucchi und Dr. Günther Donà wurden zu Ehrenpräsidenten gewählt, und die weiteren Vorstandsmitglieder sind Vizepräsidentin und Pressebeauftragte Edith Heidegger Moroder, Helga Bauer Koler, Helmuth Ohnewein, Barbara Plagg, Giuliana Bertoluzza und Enza Braghini; kooptiert wurden dazu die aktiven Mitglieder Hilde Pernter Schaller und Luise Prossliner.


Alzheimer & Demenz in Zahlen

Schätzungen

Es gibt keine genauen Erhebungen zur Demenz in Südtirol. Die Angaben der offiziellen Seiten weichen voneinander ab. Die Alzheimer Vereinigung Südtirol kommt aufgrund ihrer sozialen Kontakte mit betroffenen Familien, aufgrund ihrer Angebote an alle, die Hilfe suchen und aufgrund des Austauschs mit Partner-Organisationen auf folgende Zahlen zur Demenz.

Schätzungsweise gibt es 12.000, mindestens aber sind 10.000 in Südtirol von Erkrankungen betroffen, die zu Demenz führen.
Wir vermuten, dass bereits aktuell jede dritte Person über 80 Jahre von Symptomen einer Demenz bzw. einer Alzheimer Erkrankung betroffen ist. Mit der demografischen Entwicklung nimmt die Verbreitung der Krankheit zu. (Einige Zahlen in der Infografik)  Copyright Südtiroler Wochenmagazin „ff“, ff-Grafik