Sensibilisierungskampagne zum Thema „Demenz“

ASAA und die Landesabteilung Gesundheitswesen organisieren eine Wanderausstellung mit Fotodokumentation, die in den kommenden Monaten in den Krankenhäusern des Landes gezeigt wird, um die Aufmerksamkeit auf die Probleme und die Bedürfnisse der Menschen mit kognitiven Störungen (Demenz) und ihrer Familien zu lenken.
Die Zahl der Demenzkranken nimmt infolge der höheren Lebenserwartung weltweit kontinuierlich zu. Ihre Versorgung stellt daher eine immer größere Herausforderung für das Gesundheits- und Sozialwesen dar. Gegenwärtig sind in Südtirol ca. 10.000 Menschen davon betroffen und jedes Jahr kommen ca. 1.000 Neuerkankungen hinzu.

Obwohl es bisher keine Heilungsmöglichkeiten gibt, ist eine frühe Diagnose durch qualifiziertes Fachpersonal wichtig, um rechtzeitig Behandlungs- und Pflegeangebote sowie Unterstützungsmöglichkeiten für die betroffenen Familien zu nutzen. In der Regel übernehmen die nächsten Angehörigen die Betreuung und Pflege der an Demenz erkrankten Menschen, aber häufig wird auch eine Aufnahme in eine Dauerpflegeeinrichtung notwendig, wenn ein Wohnen in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich ist. Eine wichtige Aufgabe der Gesundheitspolitik ist es daher, die entstehenden psychischen, physischen, finanziellen und sozialen Belastungen der Pflegenden aufzufangen.

Die Fotografie kann Lebens- und Krankheitszustände besser als andere Medien kommunizieren. Ziel ist es, dadurch Aufmerksamkeit und Sensibilität gegenüber den Problemen derer zu erhöhen, die an Demenz leiden. In jeder der vier Ausstellungsstationen (Meran, Bruneck, Bozen, Brixen) wird ein besonderer Aspekt der Krankheit hervorgehoben.

Die Ausstellung in Meran läuft am 22. Mai an und bleibt bis 02. Juli zugänglich (Eröffnung mit Vortrag, in Anwesenheit von LR Martha Stocker: 22. Mai 2014, 13.00 Uhr). Sie behandelt vornehmlich Probleme der Betreuer/innen und ihre Bedürfnisse: 36-Stunden-Tag, Krankheiten, Einsamkeit, Mangel an Informationen, Ekelgefühle usw. sowie Probleme der ausländischen Pflegehilfskräfte.

Die Ausstellung in Bruneck soll spezifisch auf die Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Störungen bei Demenz eingehen. Dazu wird eine zusätzliche Veranstaltung mit der Landesrätin Dr. Martha Stocker und dem ASAA-Präsidenten Prof. Marco Trabucchi am 28. August (16.00 Uhr) organisiert, bei der auch Besucher/innen mit Fachleuten über Probleme der Pflege sprechen können.

Die Etappen der Ausstellung

  • Meran: 22. Mai – 02. Juli 2014 (Info-Treffen: 22. Mai 13.00 Uhr)
  • Bruneck: 03. Juli – 15. September 2014 (Info-Treffen: 28. August 16.00 Uhr)
  • Bozen: 16. September – 30. September 2014 (Info-Treffen am 22. September, Foyer des Bozner Krankenhauses, 10.30 Uhr)
  • Schwerpunkt bürokratische und juristische Aspekte: Testament, Sachwalterschaft, die verschiedenen Renten, Begleitzulage, Pflegesicherung.
  • Zusätzliche Etappe: 23. – 28. Oktober 2014 in der Eurac in Bozen, im Rahmen der Tagung „Dementia Care“
  • Brixen: 04. November – 01. Dezember 2014 (Info-Treffen mit Vorträgen am 12. November um 16.00 Uhr)
  • Schwerpunktthema: Demenz und Notfall; Verhaltensstörungen und psychische Probleme (Teil 2)