„Der verlorene Schlüssel“

Wiederum hat ein von ASAA-Präsident Ulrich Seitz angeregtes Projekt des Dialogs zwischen den Generationen zum krönenden Abschluss gefunden: Wir konnten Eva Kuen als Regisseurin und die Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie, Luis Zuegg, für eine gemeinsame Initiative gewinnen.

Mit der Klasse der Kosmetikerinnen entwickelte Eva Kuen als künstlerische Leiterin und unter Koordination der Lehrpersonen Heidelinde Laimer und Lukas Spitaler ein Theaterstück zum Thema Erinnerung.

Kurz vor Schulschluss wurde das Stück in der Berufsschule Luis Zuegg in Meran uraufgeführt: Die Schülerinnen näherten sich in einzelnen und voneinander losgelösten Szenenbildern aus verschiedenen Perspektiven dem Phänomen Demenz. Die Darstellerinnen waren kreativ darin, die dank ihrer eigenen Jugend noch ganz befremdlichen Begrifflichkeit anzugehen.

Der Titel des Stücks „Der verlorene Schlüssel“ verrät bereits, wie sich die jungen Frauen selbst in diese Beeinträchtigungen älterer Menschen hineinzudenken versuchen: Viele von ihnen haben aus Erfahrung mit ihren Großeltern oder aus anderen Familien bereits erlebt, wie es sein kann, wenn das Gedächtnis Lücken aufweist.

Auf der Bühne übersetzten die Darstellerinnen mit selbst entworfenen Masken, mit Körperpainting, Musik und in wechselnden Rollen und Dialogen szenisch und kreativ die Sprachlosigkeit, mit der junge Menschen den Problemen von alten Menschen gegenüber stehen. Es fielen Sätze wie:

„Eine Träne fließt über sein Gesicht; er kann mir leider nicht sagen, wofür sie ist.“

In ihrem selbst komponierten und getanzten Rap performten die jungen Frauen rund um den Satz, dem eine Prise Ironie im Dialog zwischen Jung und Alt eigen ist:

„Ich bewahre mir dieses Bild im Kopf.“

Der große Respekt vor älteren Menschen und ebenso viel jugendliche Empathie kennzeichneten die Aufführung. Sie endete mit einem Video, mit dem sich die Klasse dokumentarisch dem Thema Demenz zuwendet. Großeltern und andere ältere Personen wurden zu ihrem Leben, zu ihrem Erinnern befragt – und jede Frage strahlte von der Motivation der Schülerinnen, diesem Erinnern ganz auf den Grund gehen zu wollen.

Die Idee zum Brückenschlag der Generationen ist spätestens damit absolut geglückt.

Unser großes Dankeschön geht an Eva Kuen, an die koordinierenden Lehrpersonen Heidelinde Laimer und Lukas Spitaler, an die Berufsschule Luis Zuegg und ganz besonders an die Klasse der Kosmetikerinnen.