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Der Moraltheologe Martin Lintner

Der Moraltheologe Martin Lintner, Professor an der Theologischen Hochschule Brixen und Mitglied des Ethikkomitees des Landes, hat uns dankenswerter Weise diese Stellungnahme für die aktuelle Krisenzeit geschickt: 

Jemand, der mir besonders nahe stand, sagte mir wenige Wochen vor seinem Tod: „Ich will nicht mehr!“ Ich antwortete ihm etwas hilflos, aber aus tiefem Herzen: „Ich versteh’ dich, aber glaub mir: Nach deinem Tod wirst du mir jeden Tag fehlen.“ Die Trauer um einen geliebten Menschen zeigt uns, wie wichtig und kostbar er für uns war – und bleibt! Der Verlust eines lieben Menschen kann uns nichts davon wegnehmen, was er für uns bedeutet. Die Coronakrise führt uns schmerzlich vor Augen, wie verwundbar unser Leben ist – aber auch wie kostbar! Menschen, die sich ehrenamtlich für Kranke, Trauernde, Einsame engagieren, sind für mich ein großartiges Zeugnis dafür, wie wertvoll jeder Mensch ist. 

 

(Foto von der Seite der Philosophisch Theologischen Hochschule Brixen)

Das aktuelle Dekret „Cura Italia“ mit den gültigen Bestimmungen und Vorgaben

am 24.04.2020 vom Ministerrat beschlossen wurden

Datei zum Herunterladen: 48_DecretoCuraItalia

Darin enthalten sind die Erklärungen für die Staatshilfen, die verschiedenen Vorkehrungen für den Neustart und die Anweisungen für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und den Dritten Sektor.

Dolomiten-Artikel vom 23.04.2020

Hier der Artikel zum Herunterladen: alzheimerdolomitenartikel2304

Im Bild: von links nach rechts: Alex Podini und Ulrich Seitz

Menschen mit einer Demenz sind in der Regel im fortgeschrittenen Alter und oft von zusätzlichen Erkrankungen betroffen. Sie gehören damit zu der Gruppe, die durch Covid-19 am stärksten gefährdet sind. Rund zwei Drittel der Demenzerkrankten in unserem Lande werden zu Hause von Angehörigen gepflegt, zum Teil mit Unterstützung durch einen Pflegedienst oder Tagespflege. Fast alle Tagespflegeeinrichtungen sind aber mittlerweile geschlossen und selbst ambulante Pflegedienste schränken aufgrund von Personalengpässen ihre Dienste sehr stark ein.

Die Pflege älterer Menschen mit Demenz ist schon in normalen Zeiten eine Herausforderung, erst recht jetzt, in Zeiten der Corona-Krise. Diese Menschen sind auf besonders enge Beziehungen mit ihren PflegerInnen angewiesen. Was bedeutet es, wenn auf der einen Seite die bisherigen Kontakte, vor allem durch die eigene Familie wegen der Sicherheitsvorkehrungen ausbleiben? Oder auf der anderen Seite der „Shutdown“ wegen Corona  gerade pflegende Angehörige vor noch größere Herausforderungen wie bisher stellt? Viele Betreuungs- und Pflegeangebote sind effektiv in Südtirol innerhalb kürzester Zeit weggebrochen und stellen somit Berufstätige vor immense Probleme.  Die bereits seit 2017 aktivierte Grüne Nummer der Alzheimervereinigung Südtirol 800660561 wurde deshalb in den letzten 6 Wochen regelrecht „bombardiert“, und besorgte, überforderte Töchter und Söhne klagten uns ihr Leid, so die Vereinigung. Wir behandeln nun pro Tag rund 20 Fälle aus ganz Südtirol, und das auch am Wochenende, jeweils von 7 Uhr bis 22 Uhr, so betont der Präsident Ulrich Seitz. In diesem Zusammenhang bedarf es oft schneller Entscheidungen. Diese völlig veränderte Situation stellt auch das ehrenamtliche Engagement in der Selbsthilfe vor völlig neue Herausforderungen. Wir müssen zeitnah reagieren, so Seitz, beispielsweise beim Ausfall von ausländischen Hilfskräften, die oftmals schlagartig, nach Ausbruch der Corona-Epidemie, Südtirol in Scharen verlassen haben, oder bei eskalierenden heiklen Ereignissen in der Betreuung zuhause, nicht zuletzt weil Arbeitnehmer ihre Auszeit vom Beruf ganz anders im Hinblick auf die Pflege der Angehörigen organisieren. Homeoffice und Pflege unter einen Hut zu bringen ist für zahlreiche Betroffene ein sehr schwieriges Unterfangen. Deshalb hat die ASAA Alzheimervereinigung Südtirol ein Paket an praktischen Tipps zusammengestellt, um den pflegerischen Aspekt vor Ort zu erleichtern. Ein erhebliches Problem, das zudem  seit  Ausbruch der Pandemie dazukommt, ist wie man das Infektionsrisiko senkt.  Pflegebedürftige und ältere Menschen sind wie wir wissen, so Seitz, besonders durch das neuartige Virus gefährdet. Angehörige sollten deshalb penibel auf Hygiene achten, die Niesetikette beachten und häufig und gründlich mit Seife Händewaschen. Handtücher und Besteck sollten nicht geteilt werden. Verzichten Sie auf Umarmungen – auch wenn es schwerfällt, lautet der Slogan. Aber wie sich herausstellt, ist das alles leichter gesagt als umgesetzt, und gerade diesbezüglich greift unsere Beratung durch erfahrene Freiwillige, die selbst in der Pflege zuhause tätig sind und ganz konkrete Hilfestellungen geben können. Außerdem sei es gut, demenzkranken Menschen sinnvolle Aufgaben zu geben. „Zum Beispiel beim Kochen helfen, Kartoffeln schälen oder sich  miteinander auch in den vier Wänden zu bewegen oderzu  singen.“ Rituale geben Halt und Orientierung – etwa vor dem Essen zu beten. Die Alzheimervereinigung empfiehlt außerdem, gerade dort wo es gesundheitlich noch geht, ungewöhnliche Wege zu beschreiten, Gehirnjogging oder Gesellschaftsspiele zu organisieren, und eben Beschäftigungen verschiedenster Art anzudenken, bei denen die Kranken gefordert werden. Und noch was, verhindern Sie den „Supergau“: „Auch wenn Sie jetzt gerade viel um die Ohren haben – planen Sie zumindest einmal am Tag etwas Schönes für sich ein. Nutzen Sie dafür bewusst die Ruhezeiten der pflegebedürftigen Person – aber nicht, um Hausarbeiten zu machen. „Stärken Sie sich selbst, schauen Sie, dass Sie bei Kräften bleiben, nutzen Sie Kontakte zu anderen“, das ist der Aufruf den die Alzheimervereinigung an die Pflegenden richtet. Ein spezielles Dankeschön in diesen für alle schwierigen Zeiten geht an den Unternehmer Alex Podini, der über die „Podini Holding“, als Schirmherr der Alzheimer-Vereinigung fungiert. Für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit die Vereinigung, ebenso finanziell zu unterstützen, damit gerade dort wo sich ein absoluter Engpass ergibt, umgehend Beratungsangebote und kleinere, aber effiziente Hilfen lanciert werden. Wir alle hoffen, dass sich die Lage wieder entspannt, denn mit unzähligen Menschen in der Lohnausgleichskasse bzw. Familien, die vom Verlust des Arbeitsplatzes bedroht sind und zudem die Pflege zuhause schultern sollen, gilt es bald Lösungen zu finden, damit uns da nicht etwas total entgleitet, unterstreichen Podini und Seitz.

 

 

Dolomiten-Ausgabe vom 23.04.2020

Wichtige Informationen zur Handhabe betreffend die Pflegeeinstufung und die bereitgestellten Dienstgutscheine für Betroffene während der Corona-Epidemie

Hier der Artikel zum Herunterladen: pflegezuhausecorona

Nützliche Infos zu Hauszustellungen (Medikamente u.a.) + Einkäufe Südtirol weit für Menschen in Schwierigkeiten

Weißes Kreuz: Der Dienst ist täglich von 8 Uhr  bis 18 Uhr unter der Nummer 0471 444444 in allen Südtiroler Gemeinden aktiv.
Rotes Kreuzes CRI: Der Dienst ist von Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 17 Uhr unter der Nummer Tel. 388 3652727 in den Gemeinden Bozen, Meran, Leifers und Gröden aktiv.

AUSER – VSSH Zentrum Bozen EO

Das AUSER-VSSH Zentrum Bozen EO steht älteren Menschen zur Seite. Der Dienst ist für Menschen, die älter als 65 Jahre sind oder gesundheitliche Probleme haben und Schwierigkeiten haben, in die Geschäfte zu gehen, gedacht. Der Dienst steht unter der Woche von 8.30 Uhr bis 18 Uhr, samstags von 8.30 bis 12 Uhr zur Verfügung. Wer Hilfe und Informationen braucht, oder einfach nur jemanden zum Zuhören kann sich melden. Ebenso angeboten wird der Einkauf und die Zustellung von Medikamenten und Lebensmitteln.
Tel. 0471 200588, von Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 12 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten ist der Anrufbeantworter unter der Nummer 0471 930126 aktiv, E-Mail: presidio@auserbz.org; presidenza@auserbz.org

Einkaufstelefon der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft:

Tel. 0471 324208

Heimzustellung von Volontarius:

Mitteilungen an briciole@volontarius.it oder Tel. 346 880 2505, und zwar von 8.00 Uhr bis 19.00 Uhr.

Heimzustellung von Young Caritas

Kostenloser Lebensmitteleinkaufsservice für Personen, die über 65 Jahre alt sind. Alle Personen, die über 65 Jahre alt sind oder Personen, die ältere Angehörige pflegen, können sich an den Dienst wenden.
Tel. 0471 304306, info@youngcaritas.bz.it
Der Dienst wird auch in der Gemeinde Meran angeboten und zwar als Einkaufsdienst für Lebensmittel und Medikamente

Angebote in Meran, Brixen und Bruneck:

Gemeinde Meran – Einkaufsdienst
Der Dienst kann von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 333 6127851 angefragt werden.

Gemeinde Brixen und Umgebung Eisacktal: Einkaufsdienst

Der Notdienst kann montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr beim zuständigen Sozialsprengel beantragt werden.
Tel. 0472 820 591

Gemeinde Bruneck: Einkaufsdienst und Medikamente

Tel. 0474 545454
Montag bis Freitag von 8.30 Uhr – 12.30 Uhr

Interessante Analyse des Obersten Instituts für Gesundheit betreffend die Ansteckung mit Corona Virus in den sozio—sanitären Einrichtungen

Hier das Dokument zum Herunterladen

survey-rsa-31-marzo-2020