Es muss nicht immer eine Geld- oder Sachspende sein, die hilft. Soziales Engagement zum Beispiel im Ehrenamt leistet einen großen Beitrag in unserer Gesellschaft und trägt zur sozialen Nachhaltigkeit bei. Ganz nach dem Motto „machen wir es einfach“.
Die soziale Seite der Nachhaltigkeit umfasst viele Aspekte: Chancengleichheit und Teilhabe, Bildung und Ausbildung, Bekämpfung der Armut und Wohlstand für alle. Dabei sollen alle Menschen gleich behandelt werden, Alt und Jung, Mann und Frau, überall auf der Welt. Das Schlagwort ist hier Generationengerechtigkeit. Sie besagt, dass spätere Generationen dieselben Möglichkeiten haben wie die heutige Generation. Einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit in der Welt kann jede und jeder leisten.
Sie löschen Feuer, verteilen Lebensmittel an Bedürftige oder schützen die Umwelt. Ehrenamtliche engagieren sich in vielen Bereichen des öffentlichen und sozialen Lebens. Die Gründe, warum Menschen ehrenamtlich arbeiten, sind dabei ganz unterschiedlich. Die einen möchten der Gesellschaft etwas zurückgeben. Andere sind auf der Suche nach einer sinnvollen Aufgabe, die sie erfüllt. Wieder andere möchten ihre Kenntnisse erweitern oder Kontakte knüpfen. Nachhaltigkeit heißt ja, etwas für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Gerade die jungen Menschen sind für uns sehr wichtig. Die Bewerbung von neuen Initiativen bei vielen Vereinen läuft stark über die Sozialen Medien, um vor allem junge Zielgruppen zu erreichen. Es geht ja um ihre Zukunft, in der sie später einmal leben müssen.
Und darüber sprechen wir auch bei der Tagung „Nachhaltigkeit im Ehrenamt“ des DZE, um den Internationalen Tag des Ehrenamtes am 05.12.2021 zu feiern und ganz besonders die rund 220.000 Ehrenamtlichen Südtirols, die in rund 3.500 erfassten Vereinen des Landes aktiv sind. Sie haben trotz oder gerade wegen Corona äußert interessante Projekte in den letzten 18 Monaten auf die Beine gestellt.
Zur Erinnerung: Die Vereinswelt Südtirols erreicht fast 10% der Wirtschaftsleistung in unserem Lande.
Das DZE Südtirol ist stolz, dass es als Zentrum im Jahre 2021, 95 Neugründungen in unterschiedlichen Bereichen mitbegleitet hat, die sehr stark auf Nachhaltigkeit setzen. Insgesamt hatten wir heuer über 2.200 Beratungen online und in Präsenz, mit Fokus auf die anstehenden Änderungen im Dritten Sektor. Sehr viele Beratungen beziehen sich auf steuerrechtliche Aspekte, Buchhaltung, Vertragswesen allgemein, Sponsoring, Arbeitsrecht und digitale Dienstleistungen (wie PEC, SPID, digitale Unterschrift), unterstreicht DZE- Präsident Sergio Bonagura.
Mitgliederzahl: von 28 Gründungsmitgliedern Anfang 2019 sind wir nun auf 310 angewachsen. Diese 310 Mitglieder vertreten insgesamt 2620 Vereine, betont die Vizepräsidentin des DZE, Vanessa Macchia.
Bei einer Tagung im Parkhotel Laurin in Bozen wurde heute auf Einladung des DZE Südtirol mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, Altlandeshauptmann Luis Durnwalder, dem Vizepräsidenten des Landeshandwerkerverbandes Hannes Mussak und Anwältin Katharina Zeller über die Herausforderungen im Ehrenamt im Spannungsfeld Reform des Vereinswesens und Pandemie diskutiert. Zudem wurde anhand von 7 konkreten Beispielen von Neugründungen bzw. spezifischen aktuellen Initiativen aufgezeigt, wie wichtig die Nachhaltigkeit gerade in den verschiedenen Bereichen ehrenamtlichen Engagements ist. Die ausgewählten Beispiele beziehen sich konkret auf:
- Together for Africa – internationale Zusammenarbeit von Südtirol aus – eine junge Südtirolerin Julia Lantschner, die eine Nähschule in Tansania betreibt und Arbeitsplätze für benachteiligte Frauen dort schafft.
- Venusta Musica – Kulturarbeit aus dem Vinschgau für die Welt unter der Koordinierung der passionierten Geigerin Sabina Mair, die sich seit der Corona Zeit auch für die Frühförderung von Kindern ab dem 2. Lebensjahr einsetzt.
- Ilse Waldthaler Stiftung mit der Vorsitzenden Christa Schrettenbrunner und dem Preisträger für Zivilcourage 2021, Jirko Pribyl, der unkonventionelle, neue Wege in der Jugendarbeit geht.
- Amigos de Matteo – Sabine Bertagnolli, eine engagierte Mutter, die jungen Menschen mit einer schweren Beeinträchtigung mit gesunden Jugendlichen zusammenbringt, damit sie gemeinsame Freizeitaktivitäten planen
- Segem – Marlene Preims, die als Seniorin eine Gruppe aktiver Pensionisten aktiviert hat, die in Meran beherzt Menschen in schwierigen Lebenslagen unterstützt.
- Klima Club Südtirol – Thomas Egger, der sich mit seinen Kollegen und Experten in Thematiken des Natur- und Umweltschutzes, mit Fokus „Auswirkungen des Klimas“, als Unterstützer des Ehrenamtes für Sensibilisierung bei öffentlichen Körperschaften versteht.
- Run for lfe – Alfred Monsorno, der mit seinen Sportevents rund um „Run for life“ und des „Südtiroler Firmenlaufs“, ehrenamtliche Organisationen, die Familien, Patientinnen und Menschen in Not unterstützen, mit Erlösen aus seinen Veranstaltungen unter die Arme greift.
Pflegebedürftige und pflegende Menschen unterstützen:
Betreuungsarbeit zu Hause ist anspruchsvoll, manchmal auch anstrengend. Im Programm Kinaesthetics Pflegende Angehörige lernen die TeilnehmerInnen, ihre eigene Bewegungskompetenz zu entwickeln und diese zu nutzen, um ihre Angehörigen in ihrer Bewegungskompetenz zu fördern.
Hier Mehr erfahren in dem Faltblatt
Validation
Der Umgang mit Menschen mit Demenz stellt uns immer wieder vor Herausforderungen
Aus der Zeitschrift „Dolomiten“ vom 04.11.2021
In dieser Weiterbildung geht es eine validierende Grundhaltung zu erlernen, Werkzeuge zu bekommen, um oft mit nicht nachvollziehbaren Verhaltensweisen und Handlungsabläufen von Menschen mit Demenz umzugehen.
Hier Mehr erfahren in dem Infoblatt
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Ein bedrückendes Bild: Pflegende von Demenzkranken leiden überdurchschnittlich unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie
Rund 2 Drittel der Pflegenden Angehörigen, mit denen wir im Kontakt stehen, betont Ulrich Seitz. Präsident der Südtiroler Alzheimervereinigung berichten uns, dass sich ihr Gesundheitszustand im Vergleich zu 2019 verschlechtert hat. Rund 60 Prozent der 350 Befragten geben an, dass die Belastung durch die Pflege deutlich gestiegen ist. Ein Drittel bewertet die eigene Lebensqualität als nicht zufriedenstellend, vor der Corona-Pandemie waren es nur rund 10 Prozent. Das sind besorgniserregende Daten, unterstreicht Seitz, gerade in einem Bereich, wo es seit rund 18 Monaten kaum Chancen auf genügend Heimplätze oder Kurzzeitpflege bzw. Entspannungsangebote für die rund 10.500 betroffenen Südtiroler Familien gibt. Seitz: das was mich zusehends traurig stimmt, ist, dass sich ein Trend abzeichnet, der sich bedrohlich zuspitzt: immer öfters werden auch jüngere Menschen, die sich um pflegebedürftige An- und Zugehörige kümmern, überdurchschnittlich häufig krank. Die Belastung durch die Pflege daheim ist in Südtirol massiv gestiegen. Für 75% Prozent unserer Mitglieder, so der ASAA Präsident ist sie seit 2020 zeitlich aufwändiger geworden. Dies erklärt sich vor allem damit, dass professionelle Hilfe durch die Öffentlichen Dienste über Monate weggefallen ist und auch nur wieder schleppend anläuft. Des Weiteren haben Hunderte von ausländischen Hilfskräften das Land verlassen und sind nicht wiedergekommen. Auffällig ist auch die Bewertung der eigenen Lebensqualität: Ein Drittel nennt diese schlecht. Eine riesige Baustelle bleibt die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Sie ist unter Corona-Bedingungen noch komplizierter geworden. Fast drei Viertel der Befragten sagen, dass sie damit mehr Probleme als vor der Pandemie haben. Neu dazu gesellen sich unmissverständlich finanzielle Sorgen aufgrund der unberechenbaren wirtschaftlichen Auswirkungen der aktuellen Lage. Und schließlich: die Vereinsamung pflegender Angehöriger hat durch die Maßnahmen sozialer Distanz zugenommen. Gut jeder zweite Befragte ist einsam. Ebenso bei der wahrgenommenen Wertschätzung ist eine Verschlechterung erkennbar. Auch wenn der überwiegende Teil der Befragten die Maßnahmen des Infektionsschutzes befürworten, fühlen sie sich in ihrer Rolle als Pflegende nicht ausreichend von den öffentlichen Gesundheits- und Sozialdiensten wahrgenommen. Pflegende Angehörige bekamen weder zusätzliches Geld noch Applaus. Ganz im Gegenteil: viele müssen noch immer mit erheblichen Verzögerungen bei der Pflegeeinstufung, bei Rekursen und vor allem bei programmierten fachärztlichen Leistungen rechnen. Die ASAA reagiert nun mit verschiedenen Angeboten: Screenings, Validation und Kinästhetik-Kurse für Pflegende, Hausbesuche, praktische Tipps für die Krankenpflege, Rechtsberatung zu Vermögen, Betriebsübergabe, Pflegeeinstufung und Sachwalterschaft, Musik- und Kunsttherapie, Fortbildungen für Familien und ausländische Hilfskräfte.
Alle Infos unter der Grünen Nummer 800 660 561 oder www.alzheimer.bz.it
Hier können Sie den Artikel direkt auf der Südtirol-News-Seite lesen
Aus der Zeitschrift „Dolomiten“ vom 04.11.2021
Jeden Morgen beginnt ein neuer Tag, der alles in Ihrem Leben verändern kann
Helga Rohra
Ein besonderes Café, in dem Familienmitglieder, Pflegepartner und und Menschen, die mit Demenz leben, sich mit einem „Felicitatore del SenteMente®“ treffen.
ID riunione: 839 8009 1649
Passcode: smcaffe
Für weitere Infos:
info@asaa.it
Tel. 800 660 561