Der Moraltheologe Martin Lintner, Professor an der Theologischen Hochschule Brixen und Mitglied des Ethikkomitees des Landes, hat uns dankenswerter Weise diese Stellungnahme für die aktuelle Krisenzeit geschickt:
Jemand, der mir besonders nahe stand, sagte mir wenige Wochen vor seinem Tod: „Ich will nicht mehr!“ Ich antwortete ihm etwas hilflos, aber aus tiefem Herzen: „Ich versteh’ dich, aber glaub mir: Nach deinem Tod wirst du mir jeden Tag fehlen.“ Die Trauer um einen geliebten Menschen zeigt uns, wie wichtig und kostbar er für uns war – und bleibt! Der Verlust eines lieben Menschen kann uns nichts davon wegnehmen, was er für uns bedeutet. Die Coronakrise führt uns schmerzlich vor Augen, wie verwundbar unser Leben ist – aber auch wie kostbar! Menschen, die sich ehrenamtlich für Kranke, Trauernde, Einsame engagieren, sind für mich ein großartiges Zeugnis dafür, wie wertvoll jeder Mensch ist.
Darin enthalten sind die Erklärungen für die Staatshilfen, die verschiedenen Vorkehrungen für den Neustart und die Anweisungen für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und den Dritten Sektor.
https://archiv.alzheimer.bz.it/wp-content/uploads/deputati.jpg6961006Technik Supporthttp://archiv.alzheimer.bz.it/wp-content/uploads/Logo_Alzheimer_EO-ODV_Rechts-1.svgTechnik Support2020-04-25 19:31:252020-04-25 19:35:15Decreto Cura Italia • 24-04-2020
Wichtige Informationen zur Handhabe betreffend die Pflegeeinstufung und die bereitgestellten Dienstgutscheine für Betroffene während der Corona-Epidemie
https://archiv.alzheimer.bz.it/wp-content/uploads/pflegezuhausecorona-Kopie1.jpg312556Technik Supporthttp://archiv.alzheimer.bz.it/wp-content/uploads/Logo_Alzheimer_EO-ODV_Rechts-1.svgTechnik Support2020-04-23 16:29:342020-04-23 16:41:37Pflegeeinstufung während der Corona-Epidemie
Nützliche Infos zu Hauszustellungen (Medikamente u.a.) + Einkäufe Südtirol weit für Menschen in Schwierigkeiten
Weißes Kreuz: Der Dienst ist täglich von 8 Uhr bis 18 Uhr unter der Nummer 0471 444444 in allen Südtiroler Gemeinden aktiv. Rotes Kreuzes CRI: Der Dienst ist von Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 17 Uhr unter der Nummer Tel. 388 3652727 in den Gemeinden Bozen, Meran, Leifers und Gröden aktiv.
AUSER – VSSH Zentrum Bozen EO
Das AUSER-VSSH Zentrum Bozen EO steht älteren Menschen zur Seite. Der Dienst ist für Menschen, die älter als 65 Jahre sind oder gesundheitliche Probleme haben und Schwierigkeiten haben, in die Geschäfte zu gehen, gedacht. Der Dienst steht unter der Woche von 8.30 Uhr bis 18 Uhr, samstags von 8.30 bis 12 Uhr zur Verfügung. Wer Hilfe und Informationen braucht, oder einfach nur jemanden zum Zuhören kann sich melden. Ebenso angeboten wird der Einkauf und die Zustellung von Medikamenten und Lebensmitteln. Tel. 0471 200588, von Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 12 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten ist der Anrufbeantworter unter der Nummer 0471 930126 aktiv, E-Mail: presidio@auserbz.org; presidenza@auserbz.org
Einkaufstelefon der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft:
Tel. 0471 324208
Heimzustellung von Volontarius:
Mitteilungen an briciole@volontarius.it oder Tel. 346 880 2505, und zwar von 8.00 Uhr bis 19.00 Uhr.
Heimzustellung von Young Caritas
Kostenloser Lebensmitteleinkaufsservice für Personen, die über 65 Jahre alt sind. Alle Personen, die über 65 Jahre alt sind oder Personen, die ältere Angehörige pflegen, können sich an den Dienst wenden. Tel. 0471 304306, info@youngcaritas.bz.it
Der Dienst wird auch in der Gemeinde Meran angeboten und zwar als Einkaufsdienst für Lebensmittel und Medikamente
Angebote in Meran, Brixen und Bruneck:
Gemeinde Meran – Einkaufsdienst Der Dienst kann von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 333 6127851 angefragt werden.
Gemeinde Brixen und Umgebung Eisacktal: Einkaufsdienst
Der Notdienst kann montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr beim zuständigen Sozialsprengel beantragt werden. Tel. 0472 820 591
Gemeinde Bruneck: Einkaufsdienst und Medikamente
Tel. 0474 545454
Montag bis Freitag von 8.30 Uhr – 12.30 Uhr
https://archiv.alzheimer.bz.it/wp-content/uploads/CoViD19.jpg415620Technik Supporthttp://archiv.alzheimer.bz.it/wp-content/uploads/Logo_Alzheimer_EO-ODV_Rechts-1.svgTechnik Support2020-04-01 14:27:322020-04-01 14:29:09Ansteckung mit Corona Virus in den sozio—sanitären Einrichtungen
Sehr geehrte Menschen mit Demenz, sehr geehrte Angehörige von Menschen mit Demenz!
Wir alle finden uns durch die Ausbreitung des Corona-Virus in einer Lage, wie wir sie noch nicht erlebt haben. Wir alle schränken unsere direkten Kontakte ein und versuchen mit den Veränderungen umzugehen und reagieren mit unterschiedlichen Strategien auf diese Krise. Ich möchte Sie in dieser schwierigen Zeit durch Informationen und Tipps unterstützen, den Alltag und die Beziehung zueinander stabil und tragfähig zu halten.
Ich versichere Ihnen, dass ich auf diese Weise an Sie alle denke, und mich mit Ihrer Situation solidarisch zeige und mir Ihre Herausforderungen bewusst sind.
Sie als Angehörige von Menschen, die zwar die allgemeine Bedrohung durch den Virus und die Angst und Verunsicherung sowie das Eingesperrt sein mit Ihnen spüren und teilen, aber die sich daraus ergebenden Konsequenzen nicht akzeptieren können, die angeordneten Maßnahmen nicht umsetzen, weil sie sie sich nicht merken können, weil die Fähigkeiten Situationen und Bedrohungen richtig zu beurteilen eingeschränkt sind, stehen unter besonderem Druck.
Die Verantwortung für die Betroffenen in der Isolation und die Alltagsbewältigung ohne Unterstützung durch andere Familienmitglieder, Freunde, Bekannte oder professionelle Dienste belasten Sie jetzt in besonderer Weise. Mit möglichen Folgen wie Stress und Aggressionen ist zu rechnen.
Sie schlafen möglicherweise schlecht, sind erschöpft, mut- und kraftlos oder verzweifelt? Wie schaut es bei den Betroffenen aus? Nicht viel anders, aber ihnen fehlt Ihre Fähigkeit, Impulse zu unterdrücken, wie zum Beispiel einfach davon zu laufen. Auch können Betroffene oft nicht mehr wie früher sprechen und ihre Gefühle und Bedürfnisse mitteilen. Bei fortgeschrittener Demenz schränkt sich die Selbstkontrolle wie die Anpassungsfähigkeit zunehmend ein und die Erfüllung eines Bedürfnisses kann nicht aufgeschoben werden, es „muss sofort etwas passieren“. Dazu kommt, dass sich Menschen mit Demenz je nach Beeinträchtigung nicht in Ihre Lage hineinversetzen können, sie verstehen können.
Menschen (mit Demenz) verfügen über individuelle Strategien und reagieren unterschiedliche auf Bedrohungen, Verunsicherung, Angst, Schmerz, Langeweile, Kontrollverlust, Orientierungslosigkeit, Leidensdruck, Eingesperrt Sein, Abhängigkeit und Stress.
Veränderte Verhaltensweisen von Menschen mit und ohne Demenz – ein Weg sich verständlich zu machen: Depressive Stimmungsveränderungen, Wahn, Reizbarkeit, Energielosigkeit, Weglauftendenzen und Schutzsuche, Aggressionen, aggressive Ausbrüche oder Rückzugstendenzen, Antriebslosigkeit oder Hyperaktivität, Klammern, Essstörungen und verstärkte motorische Unruhe, Schlafstörungen bzw. Umkehr des Tag/Nacht-Rhythmus.
Wichtig: Jedes Verhalten hat einen oder mehrere Gründe oder Ursachen!
Um sich Abzulenken von innerer Unruhe, Stress abzubauen
Um sich von Schmerzen oder anderen Belastungen zu befreien
Um sich zu Trösten
Um Gefühle auszudrücken oder abzubauen
Um in Sicherheit zu gelangen
Um sich zu spüren
Um sich wieder auszukennen so wie es früher war
Um sich zu verteidigen
Biologische Faktoren:
Veränderungen und Abbauprozesse im Gehirn bewirken bei den meisten Menschen mit Demenz eine veränderte Wahrnehmung der Realität. Demenz als häufige Erkrankung des höheren Alters bedeutet, dass auch andere altersbedingte Beschwerden (Arthritis, Rückenschmerzen, Gehbeeinträchtigungen, Probleme mit dem Sehen und Hören, Schwindel, Verstopfung, Schlafstörungen) und körperliches Missbehagen ursächlich an veränderten Verhaltensweisen beteiligt sind. Infektionen, Hunger/Durst, Vergiftung durch Alkohol, Medikamente oder andere Substanzen sowie Müdigkeit oder Wetterumschwünge können ebenfalls ursächlich wirken.
Psychische Faktoren:
Die jeweilige Persönlichkeit und Biografie der Betroffenen sowie der individuelle Umgang mit Schwierigkeiten im Leben können Anhaltspunkte für die Erklärung von bestimmten Verhaltensweisen, Emotionen und Strategien geben.
Soziale Faktoren:
Die Umgebung spielt eine große Rolle und beeinflusst das Wohlbefinden je nach Hilfsbedürftigkeit maßgeblich: Temperatur, Licht, Geräusche, Beengtheit – Bewegungsfreiheit, Rückzugsmöglichkeiten. Wie viele Personen gehören zu meinen Kontakten? Wer ist konstant als Gegenüber für mich da? Wer schaut mich an und hört mir zu? Welche Leistungen kann ich als Betroffene oder Betroffener selber erbringen, kann aktiv sein und bekomme dafür Lob und Anerkennung?
Was jetzt hilft:
Finden Sie eine passende Tagesstruktur und behalten Sie gewohnte Routinen so weit erlaubt bei, die auch für Sie als Angehörige eine Pause ermöglichen. Z.B während des Mittagsschlafes oder in der Früh je nach Neigung und Möglichkeit. Nützen Sie diese ganz bewusst zum Durchatmen. Tun sie sich etwas Gutes und belohnen Sie sich.
Überschaubares und Gewohnheiten geben uns Halt. Ein Schritt nach dem Anderen kann hilfreich sein, statt in Gedanken schon 3 Erledigungen weiter zu sein. Konzentrieren Sie sich auf das, was gerade ansteht. Finden Sie Tätigkeiten, die die Betroffenen ausführen können: Tisch decken, Geschirr waschen, Wäsche zusammenlegen, Servietten falten, alles ohne Zeitdruck und mit einem Lob und Dank als Anerkennung.
Kraft schöpfen gelingt beim Meditieren oder beim gemeinsamen Gebet, da der Messbesuch im Moment nicht möglich ist. Wiederholen Sie so oft es geht ermutigende Sprüche wie z.B. Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Psalm 23,1
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Psalm 121:1-2
Oder machen Sie einen bewussten Blick aus dem Fenster und schauen auf den Himmel und die Natur und genießen die beginnende Blüte und das zarte Grün als hoffnungsspendende Kraft des Frühlings. Schreiben Sie Erbauliches und Stärkendes auf: Alles im Leben geht vorüber, auch diese schwierige Zeit!
Halten Sie fixe Zeiten für Radionachrichten oder Fernsehsendungen ein. Lassen Sie angesichts der belastenden und beängstigenden Nachrichten das Radio oder den Fernseher nicht dauernd eingeschalten. Wählen Sie eine Sendung bewusst zu einer bestimmten Zeit und schalten dann wieder ab.
Achten Sie auf Bewegungsmöglichkeiten im Sitzen oder mit den Händen: Knöpfe, Wolle oder Fadenspulen farblich sortieren.
Geben Sie trockene Bohnen/Reis/Nudeln oder Linsen in eine Schüssel und verstecken kleine Alltagsgegenstände wie einen Fingerhut oder Schlüssel, einen Stift oder Münzen darin und suchen Sie gemeinsam nach den Gegenständen. Benennen Sie diese. Vorsicht: Gegenstände können in den Mund oder die Nase gesteckt werden, daher sollten diese Tätigkeiten nur gemeinsam ausgeführt werden!
Abzählreime für die Finger können ebenfalls anregen, die Finger zu bewegen:
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,
Ein Tiroler hat geschrieben:
„Liebe Mutter sei so gut,
schick mir ein Tirolerhut.
Nicht zu groß und nicht zu klein,
denn er soll zur Hochzeit sein.“
Eins, zwei, drei und Du bist frei.
Beziehungspflege: Finden Sie Möglichkeiten sich und Ihre Person mit Demenz zu belohnen. Eine Hand halten oder Streicheln, ein liebes Wort oder ein Lächeln, gemeinsames Singen, Tanzen oder Schunkeln hebt ebenso die Stimmung wie Fotos anschauen, ein Stück Schokolade oder das Haustier streicheln. Erinnern Sie an Vergangenes aus der Lebens- und Familiengeschichte, dass es früher schon schwere Zeiten gegeben hat und diese auch überstanden wurden. Was alles getan wurde um sich und anderen zu helfen….
Halten Sie regelmäßig telefonischen Kontakt zu Ihnen nahestehenden Personen. Verwandte, Bekannte, Freunde und Freundinnen, Kolleginnen und Kollegen oder die vielen Initiativen der Hilfsorganisationen, die verstärkt Telefongespräche anbieten. Diese Gespräche können Sie entlasten und ablenken.
Kritische Situationen entschärfen:
Nehmen Sie Anschuldigungen und Abwehrverhalten nicht persönlich – bleiben Sie ruhig. Sagen Sie innerlich ‚Stopp‘ und ihren Vornamen und atmen Sie 3x tief durch bevor Sie reagieren, sagen Sie, dass Sie eine Pause brauchen. Gehen Sie aus der Situation oder aus dem Zimmer, um klare Gedanken zu fassen und den Puls/Herzschlag wieder zur Ruhe kommen zu lassen. Strecken Sie beide Arme über ihren Kopf und schauen Sie nach oben. Versuchen Sie mit einem Schnaufen auszuatmen. Ein Blick zum Fenster hinaus, bei dem Sie bewusst wahrnehmen, was Sie sehen hilft aus den starken Gefühlen auszusteigen. Dann die Mundwinkel wie beim Lachen nach oben ziehen, es darf eine Grimasse werden, Sie tun sich und den Angehörigen etwas Gutes!
Diskutieren und Zwang bringen in der Regel nichts.
Setzen Sie Grenzen wo es notwendig ist – bei Selbst- oder Fremdgefährdung.
Lenken Sie von einer kritischen Situation ab oder lassen Sie die Sache für den Moment auf sich beruhen.
Stolperfallen beseitigen, für ausreichende und gute Beleuchtung sorgen – das Licht von Fernseher und Computer können besonders abends die Unruhe fördern. Hören Sie lieber Musik oder lesen Sie etwas vor.
Machen Sie mit, wenn Sinnestäuschungen und angstauslösende Dinge geschildert werden, die Sie nicht wahrnehmen. Korrigieren Sie nicht, sondern akzeptieren sie diese Wahrnehmung und unterstützen Sie je nach Situationen „durch Spinnen entfernen, Zwerge mit Essen versorgen um sie freundlich zu stimmen, mit Straßenkleidern oder Gummistiefeln/Handschuhen ins Bett gehen lassen bei Angst vor Stromschlägen und ähnlichem.“
Finden Sie etwas zum Lachen, eine komische Geschichte, einen Witz, oder eine Komödie im Fernsehen. Humor ist eine wichtige Stütze im Alltag mit Menschen mit Demenz. Gemeinsam lachen, nicht andere auslachen.
Bei Angriffen schützen Sie sich mit einem Polster vor Verletzung und versuchen Sie in ein anderes Zimmer zu gehen.
Rufen Sie Notfallnummern, wenn Sie Hilfe brauchen!
Weg- oder Hinlauftendenzen oder ruheloses Umhergehen in Zeiten von Bewegungseinschränkungen:
Das Weglaufen oder Entweichen von Menschen mit Demenz ist gerade jetzt eine große Herausforderung. Die Betroffenen sind sich der aktuellen Situation nicht bewusst und auch nicht der damit einhergehende Gefährdung. Sie wollen die gewohnten Gänge zum Einkaufen, zur „Arbeit“, zu den Kindern, in die Messe oder auf den Friedhof beibehalten.
Vielleicht fühlen sie sich zu Hause richtigerweise eingesperrt und wollen davor davonlaufen. Vielleicht haben sie auch das Verlangen, den Kindern, Eltern oder Tieren in dieser bedrohlichen Zeit beizustehen bzw. Schutz zu suchen.
Als Reaktion auf die eingeschränkte Bewegungsfreiheit ist dieses Verhalten verständlich. Die Kontrolle über das „Flucht- oder Schutzverhalten“ geht verloren, dem Impuls wird nachgegeben.
Fragen Sie die Person, die das Haus verlassen möchte, wo sie hinmuss und hören Sie genau zu, was sie sagt. Wenn Sie mit ihr über den Ort und die Erinnerungen daran sprechen, kann sie sich beruhigen.
In dieser Notfall- und Ausnahmesituation kann es helfen, die Haustüre zu versperren und den Schlüssel abzuziehen. Aber Achtung, im Falle eines Feuers sollten die Ausgänge nicht verbarrikadiert sein. Es kann natürlich zu verstärktem an der Tür Rütteln oder Aggressionen kommen. Erklären Sie, dass es sich um die Anordnung des Staatspräsidenten handelt, der sich darauf verlässt, dass sich alle an die Regeln halten und die Polizei auf die Einhaltung achten und im Fall Strafen verhängen wird.
Lenken Sie in Folge ab, indem Sie eine alternative Tätigkeit vorschlagen.
Das Licht im Flur davor sollte wenn möglich ausgeschaltet sein (Achtung: Sturzgefahr) und die Vorhänge zugezogen werden außer im WC, wo es immer brennen kann. In den Aufenthaltsräumen ohne Ausgang ins Freie sollten dafür alle Lichter eingeschaltet werden und die Temperatur sollte als angenehm empfunden werden.
Schwarze Fußabstreifer können ebenfalls als Barriere/Loch im Boden wahrgenommen werden und ein darauf oder darüber Steigen verhindern. Ebenfalls kann es helfen, auf der Ausgangstür ein Verbotsschild mit einem „Halt oder Ausgang gesperrt“ anzubringen.
Eine weitere Vorsichtsmaßnahme ist es, in allen Kleidungsstücken oder Handtaschen Zettel mit Namen und Telefonnummer/Adresse und der Diagnose als Demenzpatient oder Demenzpatientin unterzubringen.
Sollten Menschen mit Demenz abgängig sein, sind nach einer kurzen Suche der näheren Umgebung inklusive Nebengebäude, Keller etc. und Befragung der Nachbarn die lokale Polizei-Station zu verständigen. Beschreiben Sie die Situation und sagen Sie, seit wann die vermisste und schutzbedürftige Person (Name, Adresse, Diagnose, Alter) abgängig ist und wie sie zuletzt bekleidet war. Je früher die Sicherheitskräfte wissen, dass jemand vermisst wird, desto eher können sie suchen.
Belohnen Sie das Zuhause Bleiben oder Niedersetzen mit einer Zuwendung, einem Bonbon, einem Stück Schokolade.
Damit sich Personen mit Demenz zuhause wohler fühlen, regen Sie zu gemeinsamen Aktivitäten an: Singen, Tanzen, Tisch decken, Servietten falten, Zeitungen schlichten, Rosenkranzbeten, Haustiere versorgen, Fotos anschauen…
Räumen Sie alle möglichen Stolperfallen weg: Kabel, Teppiche
Telefonieren Sie mit dem Hausarzt oder der Hausärztin, ob im Fall ein beruhigendes Medikament verschrieben werden kann.
https://archiv.alzheimer.bz.it/wp-content/uploads/Monika-Kripp._quer.jpg10561398Technik Supporthttp://archiv.alzheimer.bz.it/wp-content/uploads/Logo_Alzheimer_EO-ODV_Rechts-1.svgTechnik Support2020-03-26 10:59:592020-03-26 18:36:25Demenzbetreuung, Versorgung und Begleitung in Zeiten der Corona-Krise
Barbara Plagg, Wissenschaftlerin am „Institut für Allgemeinmedizin“ in Bozen. Mitglied im Fachbeirat bei ASAA
An Tagen wie diesen ist die Unsicherheit und die Belastung oft groß — und gerade dann fallen die Selbsthilfegruppe und die ehrenamtlichen Entlastungsangebote aus, Besuch darf nicht kommen und der Gang zum Arzt ist nicht oder nur sehr schwer möglich. Pflegen ist stets eine große Herausforderung, aber in „Quarantäne“ noch viel mehr. Im Folgenden finden Sie ein paar Tipps für die häusliche Pflege in Corona-Zeiten.
Sofern die Person mit Demenz es noch verstehen kann, erklären Sie ihm/ihr die veränderte Situation in einfachen Worten und kurzen Sätzen. Vielleicht können Sie Ihre Informationen mit Bildern (z.B. von leeren Städten, aber keine angsteinflößenden Stock-Fotos von Intensivbetten oder Menschen in Schutzanzügen) untermalen. Sie können sich ans Fenster oder auf den Balkon stellen und erklären, warum keine Menschen auf den Straßen sind. Und bleiben Sie geduldig – das werden Sie häufig wiederholen müssen.
Mit mittlerer bis fortgeschrittener Demenz ist es dem/der Betroffenen nicht mehr möglich zu begreifen, was ein Virus bedeutet oder warum eine Quarantäne sinnvoll ist. Auch wenn die Person mit Demenz nicht mehr versteht, was in der Welt gerade vor sich geht, bekommt sie Ihre Unsicherheit und Angst doch mit. Versuchen Sie deshalb, selbst ruhig zu bleiben. Vermeiden Sie Informationen aus unklaren oder nicht bestätigten Quellen und negative Stimmungsmache im Netz. Halten Sie sich von reißerischen Medien und Spekulationen über worst-case-Szenarien fern – diese machen nur Sorgen und tragen nicht zur Bewältigung der Krise bei.
Personen mit Demenz gehören aufgrund ihres zumeist fortgeschrittenen Alters und ihrer Grunderkrankung zur Risikogruppe und sollten daher das Haus nicht verlassen und nicht in Kontakt mit anderen Menschen treten.
Gehen Sie bitte nicht mit Ihrem Pflegling einkaufen. Wenn Sie Einkäufe erledigen müssen, lassen Sie ihn/sie währenddessen nicht alleine zuhause, sondern bitten Sie um Hilfe: Junge Familienmitglieder, hilfsbereite Nachbar*innen oder das Roten Kreuz (erreichbar unter der 0473 320078 von Montag bis Freitag von 9 bis 17) können aushelfen und die Einkäufe vor Ihre Haustür bringen.
Lassen Sie sich nicht von fremden Personen, die ungefragt Ihre Einkäufe erledigen wollen, helfen. Geben Sie keinem Fremden Ihr Geld mit. Wenn Sie Zweifel haben, wenden Sie sich per Telefon an Ihre Polizeistelle.
Wenn Sie selbst in Kontakt mit anderen Menschen getreten sind, waschen Sie sich bitte die Hände und desinfizieren Sie ggf. Oberflächen, die Sie berührt haben (z.B. Türklinken). Achten Sie insgesamt vermehrt auf Hygienemaßnahmen.
Die meisten Menschen mit Demenz können rational nicht mehr begreifen, warum sie beispielsweise nicht aus dem Haus gehen dürfen, weniger Besuch kommt und ihre Bezugsperson (Sie) vielleicht nervöser oder unruhiger ist. Setzen Sie lieber auf Ablenkung und Aktivierung innerhalb der Wohnung: Biographiearbeit mit alten Fotos ist unterhaltsam und positiv bestärkend für alle. Schauen Sie sich gemeinsam alte Fotos an, reden Sie darüber. Alles ist erlaubt, auch „Geschichten“ zu erfinden, wo die Vergesslichkeit keine Erinnerung mehr zulässt.
„Kurzaktivierungen“ können Sie auch ohne gekaufte Materialkiste machen: Nehmen Sie eine Zeitschrift, eine Zeitung oder ein Buch und schauen Sie sich gemeinsam die Bilder an (z.B. ein Eis). Die Bilder werden nach Möglichkeit von der Person mit Demenz benannt (oder von Ihnen) und dann sind Assoziationen und freie Geschichten aus dem Leben oder der Fantasie dazu willkommen (z.B. die Erinnerung oder eine Geschichte wie das Eis in Rimini 1985 schmeckte).
Vielleicht haben Sie noch einiges an Bastelmaterial zuhause: Bald ist Ostern und es gibt viele Möglichkeiten, die Wohnung für den Frühling und das Osterfest zu dekorieren. Gemeinsames Basteln vertreibt die Zeit, aktiviert geistig und motorisch und bringt schöne Ergebnisse!
Gemeinsames Singen und Hören alter CDs, Tanzen, einfache Rätsel und Quizfragen lösen oder bekannte Brett- und Karten-Spiele gemeinsam spielen stimuliert kognitiv, verbindet und vertreibt die Zeit.
Wenn Sie den Fernseher einschalten, sollten Sie erschreckende und beängstigende Filme oder Nachrichten vermeiden. Klassiker wie beispielsweise „Sissi – Die junge Kaiserin“ gehen hingegen immer.
„Distanti ma uniti“: Bleiben Sie in Kontakt mit der Außenwelt, um Ihre sozialen Kontakte zu erhalten und resilient zu bleiben. Nutzen Sie die neuen Medien wie Whatsapp oder suchen Sie per Telefon den Kontakt und Austausch mit Menschen, die Ihnen gut tun.
Pflegesituationen in Quarantäne können schwierig werden, weil man den ganzen Tag zusammen in der Wohnung verbringen muss. Aggressives Verhalten oder Hyperaktivität (verstärkter Bewegungsdrang) können zur großen Belastung werden.
Was Sie bei verstärktem Bewegungsdrang tun können:
Entfernen Sie Gegenstände mit Anreizcharakter, die Wohnung zu verlassen (z.B.: Hut oder Schirm).
Erweitern Sie die täglichen Aktivitäten (nur innerhalb der Wohnung bzw. des Privatgartens!), erhöhen Sie die Stimulation und wechseln Sie – sofern möglich – ab und zu die Räumlichkeiten. Vertreten Sie sich die Beine innerhalb des möglichen Bewegungsradius’.
Schließen Sie den/die Demenzpatient*in in einfache Aktivitäten je nach Möglichkeit mit ein: Hausarbeit, eventuell Gartenarbeit (im Privatgarten), einfache Bürotätigkeiten, handwerkliche Tätigkeiten usw. tun dem Wohlbefinden gut.
Vermeiden Sie Überstimulierung (z.B. Geräuschpegel vermindern, Übersichtlichkeit des Raumes verbessern, ausreichend Lichtverhältnisse schaffen).
Lenken Sie verbal und non-verbal freundlich ab: Geben Sie Hinweise auf andere Möglichkeiten (z.B. ein Getränk anbieten, auf bekannte Gegenstände hinweisen, eine Geschichte erzählen).
Beruhigen Sie Ihren Pflegling durch sanfte Musik, entspannende Maßnahmen, sanfte Berührungen (nicht immer sind Berührungen erwünscht!), rhythmische Bewegungen, angenehme Düfte.
Was Sie tun können bei aggressivem Verhalten:
Gehen Sie freundlich und ruhig auf die Person mit Demenz zu und achten Sie auf eine ruhige Tonlage. Demenzpatient*innen verstehen zwar oft den Inhalt nicht mehr, hören aber, ob die Intonation freundlich oder schroff ist.
Halten Sie Augenkontakt und vermeiden Sie unbedingt Kritik und Diskussionen.
Brechen Sie aggressionsauslösende Handlungen ab (z.B.: waschen, Nahrung reichen, an- oder ausziehen) und versuchen Sie notwendige Pflegehandlungen zu einem späteren Zeitpunkt erneut — vielleicht gibt es Momente im Tagesablauf, wo die Person besser „aufgelegt“ ist. Und wenn es gar nicht geht, verzichten Sie einfach mal auf’s Waschen oder Ausziehen. Alles ist erlaubt, was Ihnen und der Person mit Demenz gut tut. Es gibt keine sozialen Normen, die Sie zwingend durchsetzen müssen. Und Zeit haben Sie momentan ja genug!
Wenn situative Auslöser für die Hyperaktivität die Ursache sind, wechseln Sie mit dem/der Demenzpatient*in (behutsam) den Raum. Auch wenn der Auslöser für die Aggression — wie in den meisten Fällen — für Sie nicht deutlich ist, ist ein Situationswechsel, sofern möglich, immer ein Versuch wert.
Wichtig! Wenn es nicht mehr geht und die Situation eskaliert: Stellen Sie sicher, dass die Person mit Demenz sich nicht verletzen kann und verlassen Sie den Raum. Sagen Sie Ihrem Schützling, dass sie kurz rausgehen, aber nicht weggehen. Atmen Sie durch und nehmen Sie die Pflege- und Interaktionstätigkeit erst wieder auf, sobald Sie sich selbst wieder beruhigt haben.
Unter der grünen Nummer der Alzheimer Vereinigung (800-660561) erreichen Sie von 9.00 – 18.00 Uhr Menschen, die Ihnen für Fragen zur Pflege und bei Sorgen zur Verfügung stehen.
Die Notrufnummer 112 steht wie immer für alle Notfälle zur Verfügung.
Schauen Sie auf sich, achten Sie auf Ihre Energiereserven und tun Sie, was Ihnen gut tut (z.B. Yoga, duschen, Kuchen backen, mit Freund*innen telefonieren etc.). Versuchen Sie, Streit zu vermeiden. Setzen Sie Ihre Energie gut ein: Sie brauchen Ihre Kräfte über den gesamten Zeitraum in häuslicher Isolation.
Denken Sie immer daran: Wir wissen noch nicht wann, aber auch diese Situation wird vorübergehen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Halten Sie durch!
https://archiv.alzheimer.bz.it/wp-content/uploads/barbaraPlagg_quer.jpg10291500Technik Supporthttp://archiv.alzheimer.bz.it/wp-content/uploads/Logo_Alzheimer_EO-ODV_Rechts-1.svgTechnik Support2020-03-26 09:56:532020-03-30 14:02:45Pflegen in der Pandemie
Im Artikel 24 des Dekrets Cura Italia sind 12 zusätzliche Tage nur für die Betroffenen gemäß Absatz 3 des Artikels 33 des Gesetzes 104/92 für die entsprechende familiäre Unterstützung und nicht für den Absatz 6, das heißt für die Menschen mit Beeinträchtigung, vorgesehen worden.
Die finanzielle Unterstützung ist jedoch sei es für den Absatz 3 wie auch für den Absatz 6 vorgesehen. Die Anmerkung des Ministeriums ist daher sehr wertvoll und ermächtigt hiermit das Institut „INPS“, dass auch die zweite betroffene Kategorie der Interessierten berücksichtigt wird.
https://archiv.alzheimer.bz.it/wp-content/uploads/CoViD19.jpg415620Technik Supporthttp://archiv.alzheimer.bz.it/wp-content/uploads/Logo_Alzheimer_EO-ODV_Rechts-1.svgTechnik Support2020-03-25 15:08:272020-03-25 15:08:27Freistellung von Arbeitnehmern mit einer Beeinträchtigung und für diejenigen, die Angehörige mit einem Handicap betreuen bzw. diese pflegen
Aktivierte Dienste zur Bewältigung der Coronavirus-Notfallsituation
Um in dieser schwierigen Situation Unterstützung zu leisten, aktivieren die Gemeinde Bozen und mehrere Vereine der Stadt Unterstützungsdienste. Hier sind einige von ihnen aufgelistet. Bitte verbreiten Sie diese Informationen.
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