von Monika Kripp: Mitglied im Fachbeirat von ASAA und Validationstrainerin

Demenzbetreuung, Versorgung und Begleitung in Zeiten der Corona-Krise

 

Hier der Artikel zum Herunterladen: Corona Demenz

Sehr geehrte Menschen mit Demenz, sehr geehrte Angehörige von Menschen mit Demenz!

Wir alle finden uns durch die Ausbreitung des Corona-Virus in einer Lage, wie wir sie noch nicht erlebt haben. Wir alle schränken unsere direkten Kontakte ein und versuchen mit den Veränderungen umzugehen und reagieren mit unterschiedlichen Strategien auf diese Krise. Ich möchte Sie in dieser schwierigen Zeit durch Informationen und Tipps unterstützen, den Alltag und die Beziehung zueinander stabil und tragfähig zu halten.

Ich versichere Ihnen, dass ich auf diese Weise an Sie alle denke, und mich mit Ihrer Situation solidarisch zeige und mir Ihre Herausforderungen bewusst sind.

Sie als Angehörige von Menschen, die zwar die allgemeine Bedrohung durch den Virus und die Angst und Verunsicherung  sowie das Eingesperrt sein mit Ihnen spüren und teilen, aber die sich daraus ergebenden Konsequenzen nicht akzeptieren können, die angeordneten Maßnahmen nicht umsetzen, weil sie sie sich nicht merken können, weil die Fähigkeiten Situationen und Bedrohungen richtig zu beurteilen eingeschränkt sind, stehen unter besonderem Druck.

Die Verantwortung für die Betroffenen in der Isolation und die Alltagsbewältigung ohne Unterstützung durch andere Familienmitglieder, Freunde, Bekannte oder professionelle Dienste belasten Sie jetzt in besonderer Weise. Mit möglichen Folgen wie Stress und Aggressionen ist zu rechnen.

Sie schlafen möglicherweise schlecht, sind erschöpft, mut- und kraftlos oder verzweifelt? Wie schaut es bei den Betroffenen aus? Nicht viel anders, aber ihnen fehlt Ihre Fähigkeit, Impulse zu unterdrücken, wie zum Beispiel einfach davon zu laufen. Auch können Betroffene oft nicht mehr wie früher sprechen und ihre Gefühle und Bedürfnisse mitteilen. Bei fortgeschrittener Demenz schränkt sich die Selbstkontrolle wie die Anpassungsfähigkeit zunehmend ein und die Erfüllung eines Bedürfnisses kann nicht aufgeschoben werden, es „muss sofort etwas passieren“. Dazu kommt, dass sich Menschen mit Demenz je nach Beeinträchtigung nicht in Ihre Lage hineinversetzen können, sie verstehen können.

Menschen (mit Demenz) verfügen über individuelle Strategien und reagieren unterschiedliche auf Bedrohungen, Verunsicherung, Angst, Schmerz, Langeweile, Kontrollverlust, Orientierungslosigkeit, Leidensdruck, Eingesperrt Sein, Abhängigkeit und Stress.

Veränderte Verhaltensweisen von Menschen mit und ohne Demenz – ein Weg sich verständlich zu machen: Depressive Stimmungsveränderungen, Wahn, Reizbarkeit, Energielosigkeit, Weglauftendenzen und Schutzsuche, Aggressionen, aggressive Ausbrüche oder Rückzugstendenzen, Antriebslosigkeit oder Hyperaktivität, Klammern, Essstörungen und verstärkte motorische Unruhe, Schlafstörungen bzw. Umkehr des Tag/Nacht-Rhythmus.

Wichtig: Jedes Verhalten hat einen oder mehrere Gründe oder Ursachen!

  • Um sich Abzulenken von innerer Unruhe, Stress abzubauen
  • Um sich von Schmerzen oder anderen Belastungen zu befreien
  • Um sich zu Trösten
  • Um Gefühle auszudrücken oder abzubauen
  • Um in Sicherheit zu gelangen
  • Um sich zu spüren
  • Um sich wieder auszukennen so wie es früher war
  • Um sich zu verteidigen

Biologische Faktoren:

Veränderungen und Abbauprozesse im Gehirn bewirken bei den meisten Menschen mit Demenz eine veränderte Wahrnehmung der Realität. Demenz als häufige Erkrankung des höheren Alters bedeutet, dass auch andere altersbedingte Beschwerden (Arthritis, Rückenschmerzen, Gehbeeinträchtigungen, Probleme mit dem Sehen und Hören, Schwindel, Verstopfung, Schlafstörungen) und körperliches Missbehagen ursächlich an veränderten Verhaltensweisen beteiligt sind. Infektionen, Hunger/Durst, Vergiftung durch Alkohol, Medikamente oder andere Substanzen sowie Müdigkeit oder Wetterumschwünge können ebenfalls ursächlich wirken.

Psychische Faktoren:

Die jeweilige Persönlichkeit und Biografie der Betroffenen sowie der individuelle Umgang mit Schwierigkeiten im Leben können Anhaltspunkte für die Erklärung von bestimmten Verhaltensweisen, Emotionen und Strategien geben.

Soziale Faktoren:

Die Umgebung spielt eine große Rolle und beeinflusst das Wohlbefinden je nach Hilfsbedürftigkeit maßgeblich: Temperatur, Licht, Geräusche, Beengtheit – Bewegungsfreiheit, Rückzugsmöglichkeiten. Wie viele Personen gehören zu meinen Kontakten? Wer ist konstant als Gegenüber für mich da? Wer schaut mich an und hört mir zu? Welche Leistungen kann ich als Betroffene oder Betroffener selber erbringen, kann aktiv sein und bekomme dafür Lob und Anerkennung?

Was jetzt hilft:

Finden Sie eine passende Tagesstruktur und behalten Sie gewohnte Routinen so weit erlaubt bei, die auch für Sie als Angehörige eine Pause ermöglichen. Z.B während des Mittagsschlafes oder in der Früh je nach Neigung und Möglichkeit. Nützen Sie diese ganz bewusst zum Durchatmen. Tun sie sich etwas Gutes und belohnen Sie sich.

Überschaubares und Gewohnheiten geben uns Halt. Ein Schritt nach dem Anderen kann hilfreich sein, statt in Gedanken schon 3 Erledigungen weiter zu sein. Konzentrieren Sie sich auf das, was gerade ansteht. Finden Sie Tätigkeiten, die die Betroffenen ausführen können: Tisch decken, Geschirr waschen, Wäsche zusammenlegen, Servietten falten, alles ohne Zeitdruck und mit einem Lob und Dank als Anerkennung.

Kraft schöpfen gelingt beim Meditieren oder beim gemeinsamen Gebet, da der Messbesuch im Moment nicht möglich ist. Wiederholen Sie so oft es geht ermutigende Sprüche wie z.B. Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Psalm 23,1

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Psalm 121:1-2

Oder machen Sie einen bewussten Blick aus dem Fenster und schauen auf den Himmel und die Natur und genießen die beginnende Blüte und das zarte Grün als hoffnungsspendende Kraft des Frühlings. Schreiben Sie Erbauliches und Stärkendes auf: Alles im Leben geht vorüber, auch diese schwierige Zeit!

Halten Sie fixe Zeiten für Radionachrichten oder Fernsehsendungen ein. Lassen Sie angesichts der belastenden und beängstigenden Nachrichten das Radio oder den Fernseher nicht dauernd eingeschalten. Wählen Sie eine Sendung bewusst zu einer bestimmten Zeit und schalten dann wieder ab.

Achten Sie auf Bewegungsmöglichkeiten im Sitzen oder mit den Händen: Knöpfe, Wolle oder Fadenspulen farblich sortieren.

Geben Sie trockene Bohnen/Reis/Nudeln oder Linsen in eine Schüssel und verstecken kleine Alltagsgegenstände wie einen Fingerhut oder Schlüssel, einen Stift oder Münzen darin und suchen Sie gemeinsam nach den Gegenständen. Benennen Sie diese. Vorsicht: Gegenstände können in den Mund oder die Nase gesteckt werden, daher sollten diese Tätigkeiten nur gemeinsam ausgeführt werden!

Abzählreime für die Finger können ebenfalls anregen, die Finger zu bewegen:

Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,

Ein Tiroler hat geschrieben:

„Liebe Mutter sei so gut,

schick mir ein Tirolerhut.

Nicht zu groß und nicht zu klein,

denn er soll zur Hochzeit sein.“

Eins, zwei, drei und Du bist frei.

 

Beziehungspflege: Finden Sie Möglichkeiten sich und Ihre Person mit Demenz zu belohnen. Eine Hand halten oder Streicheln, ein liebes Wort oder ein Lächeln, gemeinsames Singen, Tanzen oder Schunkeln hebt ebenso die Stimmung wie Fotos anschauen, ein Stück Schokolade oder das Haustier streicheln. Erinnern Sie an Vergangenes aus der Lebens- und Familiengeschichte, dass es früher schon schwere Zeiten gegeben hat und diese auch überstanden wurden. Was alles getan wurde um sich und anderen zu helfen….

Halten Sie regelmäßig telefonischen Kontakt zu Ihnen nahestehenden Personen. Verwandte, Bekannte, Freunde und Freundinnen, Kolleginnen und Kollegen oder die vielen Initiativen der Hilfsorganisationen, die verstärkt Telefongespräche anbieten. Diese Gespräche können Sie entlasten und ablenken.

Kritische Situationen entschärfen:

  • Nehmen Sie Anschuldigungen und Abwehrverhalten nicht persönlich – bleiben Sie ruhig. Sagen Sie innerlich ‚Stopp‘ und ihren Vornamen und atmen Sie 3x tief durch bevor Sie reagieren, sagen Sie, dass Sie eine Pause brauchen. Gehen Sie aus der Situation oder aus dem Zimmer, um klare Gedanken zu fassen und den Puls/Herzschlag wieder zur Ruhe kommen zu lassen. Strecken Sie beide Arme über ihren Kopf und schauen Sie nach oben. Versuchen Sie mit einem Schnaufen auszuatmen. Ein Blick zum Fenster hinaus, bei dem Sie bewusst wahrnehmen, was Sie sehen hilft aus den starken Gefühlen auszusteigen. Dann die Mundwinkel wie beim Lachen nach oben ziehen, es darf eine Grimasse werden, Sie tun sich und den Angehörigen etwas Gutes!
  • Diskutieren und Zwang bringen in der Regel nichts.
  • Setzen Sie Grenzen wo es notwendig ist – bei Selbst- oder Fremdgefährdung.
  • Lenken Sie von einer kritischen Situation ab oder lassen Sie die Sache für den Moment auf sich beruhen.
  • Stolperfallen beseitigen, für ausreichende und gute Beleuchtung sorgen – das Licht von Fernseher und Computer können besonders abends die Unruhe fördern. Hören Sie lieber Musik oder lesen Sie etwas vor.
  • Machen Sie mit, wenn Sinnestäuschungen und angstauslösende Dinge geschildert werden, die Sie nicht wahrnehmen. Korrigieren Sie nicht, sondern akzeptieren sie diese Wahrnehmung und unterstützen Sie je nach Situationen „durch Spinnen entfernen, Zwerge mit Essen versorgen um sie freundlich zu stimmen, mit Straßenkleidern oder Gummistiefeln/Handschuhen ins Bett gehen lassen bei Angst vor Stromschlägen und ähnlichem.“
  • Finden Sie etwas zum Lachen, eine komische Geschichte, einen Witz, oder eine Komödie im Fernsehen. Humor ist eine wichtige Stütze im Alltag mit Menschen mit Demenz. Gemeinsam lachen, nicht andere auslachen.
  • Bei Angriffen schützen Sie sich mit einem Polster vor Verletzung und versuchen Sie in ein anderes Zimmer zu gehen.

Rufen Sie Notfallnummern, wenn Sie Hilfe brauchen!

Weg- oder Hinlauftendenzen oder ruheloses Umhergehen in Zeiten von Bewegungseinschränkungen:

Das Weglaufen oder Entweichen von Menschen mit Demenz ist gerade jetzt eine große Herausforderung. Die Betroffenen sind sich der aktuellen Situation nicht bewusst und auch nicht der damit einhergehende Gefährdung. Sie wollen die gewohnten Gänge zum Einkaufen, zur „Arbeit“, zu den Kindern, in die Messe oder auf den Friedhof beibehalten.

Vielleicht fühlen sie sich zu Hause richtigerweise eingesperrt und wollen davor davonlaufen. Vielleicht haben sie auch das Verlangen, den Kindern, Eltern oder Tieren in dieser bedrohlichen Zeit beizustehen bzw. Schutz zu suchen.

Als Reaktion auf die eingeschränkte Bewegungsfreiheit ist dieses Verhalten verständlich. Die Kontrolle über das „Flucht- oder Schutzverhalten“ geht verloren, dem Impuls wird nachgegeben.

Fragen Sie die Person, die das Haus verlassen möchte, wo sie hinmuss und hören Sie genau zu, was sie sagt. Wenn Sie mit ihr über den Ort und die Erinnerungen daran sprechen, kann sie sich beruhigen.

In dieser Notfall- und Ausnahmesituation kann es helfen, die Haustüre zu versperren und den Schlüssel abzuziehen. Aber Achtung, im Falle eines Feuers sollten die Ausgänge nicht verbarrikadiert sein. Es kann natürlich zu verstärktem an der Tür Rütteln oder Aggressionen kommen. Erklären Sie, dass es sich um die Anordnung des Staatspräsidenten handelt, der sich darauf verlässt, dass sich alle an die Regeln halten und die Polizei auf die Einhaltung achten und im Fall Strafen verhängen wird.

Lenken Sie in Folge ab, indem Sie eine alternative Tätigkeit vorschlagen.

Das Licht im Flur davor sollte wenn möglich ausgeschaltet sein (Achtung: Sturzgefahr) und die Vorhänge zugezogen werden außer im WC, wo es immer brennen kann. In den Aufenthaltsräumen ohne Ausgang ins Freie sollten dafür alle Lichter eingeschaltet werden und die Temperatur sollte als angenehm empfunden werden.

Schwarze Fußabstreifer können ebenfalls als Barriere/Loch im Boden wahrgenommen werden und ein darauf oder darüber Steigen verhindern. Ebenfalls kann es helfen, auf der Ausgangstür ein Verbotsschild mit einem „Halt oder Ausgang gesperrt“ anzubringen.

Eine weitere Vorsichtsmaßnahme ist es, in allen Kleidungsstücken oder Handtaschen Zettel mit Namen und Telefonnummer/Adresse und der Diagnose als Demenzpatient oder Demenzpatientin unterzubringen.

Sollten Menschen mit Demenz abgängig sein, sind nach einer kurzen Suche der näheren Umgebung inklusive Nebengebäude, Keller etc. und Befragung der Nachbarn die lokale Polizei-Station zu verständigen. Beschreiben Sie die Situation und sagen Sie, seit wann die vermisste und schutzbedürftige Person (Name, Adresse, Diagnose, Alter) abgängig ist und wie sie zuletzt bekleidet war. Je früher die Sicherheitskräfte wissen, dass jemand vermisst wird, desto eher können sie suchen.

Belohnen Sie das Zuhause Bleiben oder Niedersetzen mit einer Zuwendung, einem Bonbon, einem Stück Schokolade.

Damit sich Personen mit Demenz zuhause wohler fühlen, regen Sie zu gemeinsamen Aktivitäten an: Singen, Tanzen, Tisch decken, Servietten falten, Zeitungen schlichten, Rosenkranzbeten, Haustiere versorgen, Fotos anschauen…

Räumen Sie alle möglichen Stolperfallen weg: Kabel, Teppiche

Telefonieren Sie mit dem Hausarzt oder der Hausärztin, ob im Fall ein beruhigendes Medikament verschrieben werden kann.

Tipps für die häusliche Betreuung von Demenzpatient*innen

Pflegen_haeuslicher_Isolation

Barbara Plagg, Wissenschaftlerin am „Institut für Allgemeinmedizin“ in Bozen. Mitglied im Fachbeirat bei ASAA

An Tagen wie diesen ist die Unsicherheit und die Belastung oft groß — und gerade dann fallen die Selbsthilfegruppe und die ehrenamtlichen Entlastungsangebote aus, Besuch darf nicht kommen und der Gang zum Arzt ist nicht oder nur sehr schwer möglich. Pflegen ist stets eine große Herausforderung, aber in „Quarantäne“ noch viel mehr. Im Folgenden finden Sie ein paar Tipps für die häusliche Pflege in Corona-Zeiten.

https://www.barfuss.it/tipp/2020/03/16/pflegen-in-der-pandemie

 

Schauen Sie auf sich und halten Sie durch!

  • Sofern die Person mit Demenz es noch verstehen kann, erklären Sie ihm/ihr die veränderte Situation in einfachen Worten und kurzen Sätzen. Vielleicht können Sie Ihre Informationen mit Bildern (z.B. von leeren Städten, aber keine angsteinflößenden Stock-Fotos von Intensivbetten oder Menschen in Schutzanzügen) untermalen. Sie können sich ans Fenster oder auf den Balkon stellen und erklären, warum keine Menschen auf den Straßen sind. Und bleiben Sie geduldig – das werden Sie häufig wiederholen müssen.
  • Mit mittlerer bis fortgeschrittener Demenz ist es dem/der Betroffenen nicht mehr möglich zu begreifen, was ein Virus bedeutet oder warum eine Quarantäne sinnvoll ist. Auch wenn die Person mit Demenz nicht mehr versteht, was in der Welt gerade vor sich geht, bekommt sie Ihre Unsicherheit und Angst doch mit. Versuchen Sie deshalb, selbst ruhig zu bleiben. Vermeiden Sie Informationen aus unklaren oder nicht bestätigten Quellen und negative Stimmungsmache im Netz. Halten Sie sich von reißerischen Medien und Spekulationen über worst-case-Szenarien fern – diese machen nur Sorgen und tragen nicht zur Bewältigung der Krise bei.
  • Personen mit Demenz gehören aufgrund ihres zumeist fortgeschrittenen Alters und ihrer Grunderkrankung zur Risikogruppe und sollten daher das Haus nicht verlassen und nicht in Kontakt mit anderen Menschen treten.
  • Gehen Sie bitte nicht mit Ihrem Pflegling einkaufen. Wenn Sie Einkäufe erledigen müssen, lassen Sie ihn/sie währenddessen nicht alleine zuhause, sondern bitten Sie um Hilfe: Junge Familienmitglieder, hilfsbereite Nachbar*innen oder das Roten Kreuz (erreichbar unter der 0473 320078 von Montag bis Freitag von 9 bis 17) können aushelfen und die Einkäufe vor Ihre Haustür bringen.
  • Lassen Sie sich nicht von fremden Personen, die ungefragt Ihre Einkäufe erledigen wollen, helfen. Geben Sie keinem Fremden Ihr Geld mit. Wenn Sie Zweifel haben, wenden Sie sich per Telefon an Ihre Polizeistelle.
  • Wenn Sie selbst in Kontakt mit anderen Menschen getreten sind, waschen Sie sich bitte die Hände und desinfizieren Sie ggf. Oberflächen, die Sie berührt haben (z.B. Türklinken). Achten Sie insgesamt vermehrt auf Hygienemaßnahmen.
  • Die meisten Menschen mit Demenz können rational nicht mehr begreifen, warum sie beispielsweise nicht aus dem Haus gehen dürfen, weniger Besuch kommt und ihre Bezugsperson (Sie) vielleicht nervöser oder unruhiger ist. Setzen Sie lieber auf Ablenkung und Aktivierung innerhalb der Wohnung: Biographiearbeit mit alten Fotos ist unterhaltsam und positiv bestärkend für alle. Schauen Sie sich gemeinsam alte Fotos an, reden Sie darüber. Alles ist erlaubt, auch „Geschichten“ zu erfinden, wo die Vergesslichkeit keine Erinnerung mehr zulässt.
  • „Kurzaktivierungen“ können Sie auch ohne gekaufte Materialkiste machen: Nehmen Sie eine Zeitschrift, eine Zeitung oder ein Buch und schauen Sie sich gemeinsam die Bilder an (z.B. ein Eis). Die Bilder werden nach Möglichkeit von der Person mit Demenz benannt (oder von Ihnen) und dann sind Assoziationen und freie Geschichten aus dem Leben oder der Fantasie dazu willkommen (z.B. die Erinnerung oder eine Geschichte wie das Eis in Rimini 1985 schmeckte).
  • Vielleicht haben Sie noch einiges an Bastelmaterial zuhause: Bald ist Ostern und es gibt viele Möglichkeiten, die Wohnung für den Frühling und das Osterfest zu dekorieren. Gemeinsames Basteln vertreibt die Zeit, aktiviert geistig und motorisch und bringt schöne Ergebnisse!
  • Gemeinsames Singen und Hören alter CDs, Tanzen, einfache Rätsel und Quizfragen lösen oder bekannte Brett- und Karten-Spiele gemeinsam spielen stimuliert kognitiv, verbindet und vertreibt die Zeit.
  • Wenn Sie den Fernseher einschalten, sollten Sie erschreckende und beängstigende Filme oder Nachrichten vermeiden. Klassiker wie beispielsweise „Sissi – Die junge Kaiserin“ gehen hingegen immer.
  • „Distanti ma uniti“: Bleiben Sie in Kontakt mit der Außenwelt, um Ihre sozialen Kontakte zu erhalten und resilient zu bleiben. Nutzen Sie die neuen Medien wie Whatsapp oder suchen Sie per Telefon den Kontakt und Austausch mit Menschen, die Ihnen gut tun.

Pflegesituationen in Quarantäne können schwierig werden, weil man den ganzen Tag zusammen in der Wohnung verbringen muss. Aggressives Verhalten oder Hyperaktivität (verstärkter Bewegungsdrang) können zur großen Belastung werden.

  • Was Sie bei verstärktem Bewegungsdrang tun können:
    • Entfernen Sie Gegenstände mit Anreizcharakter, die Wohnung zu verlassen (z.B.: Hut oder Schirm).
    • Erweitern Sie die täglichen Aktivitäten (nur innerhalb der Wohnung bzw. des Privatgartens!), erhöhen Sie die Stimulation und wechseln Sie – sofern möglich – ab und zu die Räumlichkeiten. Vertreten Sie sich die Beine innerhalb des möglichen Bewegungsradius’.
    • Schließen Sie den/die Demenzpatient*in in einfache Aktivitäten je nach Möglichkeit mit ein: Hausarbeit, eventuell Gartenarbeit (im Privatgarten), einfache Bürotätigkeiten, handwerkliche Tätigkeiten usw. tun dem Wohlbefinden gut.
    • Vermeiden Sie Überstimulierung (z.B. Geräuschpegel vermindern, Übersichtlichkeit des Raumes verbessern, ausreichend Lichtverhältnisse schaffen).
    • Lenken Sie verbal und non-verbal freundlich ab: Geben Sie Hinweise auf andere Möglichkeiten (z.B. ein Getränk anbieten, auf bekannte Gegenstände hinweisen, eine Geschichte erzählen).
    • Beruhigen Sie Ihren Pflegling durch sanfte Musik, entspannende Maßnahmen, sanfte Berührungen (nicht immer sind Berührungen erwünscht!), rhythmische Bewegungen, angenehme Düfte.
  • Was Sie tun können bei aggressivem Verhalten:
    • Gehen Sie freundlich und ruhig auf die Person mit Demenz zu und achten Sie auf eine ruhige Tonlage. Demenzpatient*innen verstehen zwar oft den Inhalt nicht mehr, hören aber, ob die Intonation freundlich oder schroff ist.
    • Halten Sie Augenkontakt und vermeiden Sie unbedingt Kritik und Diskussionen.
    • Brechen Sie aggressionsauslösende Handlungen ab (z.B.: waschen, Nahrung reichen, an- oder ausziehen) und versuchen Sie notwendige Pflegehandlungen zu einem späteren Zeitpunkt erneut — vielleicht gibt es Momente im Tagesablauf, wo die Person besser „aufgelegt“ ist. Und wenn es gar nicht geht, verzichten Sie einfach mal auf’s Waschen oder Ausziehen. Alles ist erlaubt, was Ihnen und der Person mit Demenz gut tut. Es gibt keine sozialen Normen, die Sie zwingend durchsetzen müssen. Und Zeit haben Sie momentan ja genug!
    • Wenn situative Auslöser für die Hyperaktivität die Ursache sind, wechseln Sie mit dem/der Demenzpatient*in (behutsam) den Raum. Auch wenn der Auslöser für die Aggression — wie in den meisten Fällen — für Sie nicht deutlich ist, ist ein Situationswechsel, sofern möglich, immer ein Versuch wert.
    • Wichtig! Wenn es nicht mehr geht und die Situation eskaliert: Stellen Sie sicher, dass die Person mit Demenz sich nicht verletzen kann und verlassen Sie den Raum. Sagen Sie Ihrem Schützling, dass sie kurz rausgehen, aber nicht weggehen. Atmen Sie durch und nehmen Sie die Pflege- und Interaktionstätigkeit erst wieder auf, sobald Sie sich selbst wieder beruhigt haben.
  • Unter der grünen Nummer der Alzheimer Vereinigung (800-660561) erreichen Sie von 9.00 – 18.00 Uhr Menschen, die Ihnen für Fragen zur Pflege und bei Sorgen zur Verfügung stehen.
  • Die Notrufnummer 112 steht wie immer für alle Notfälle zur Verfügung.
  • Schauen Sie auf sich, achten Sie auf Ihre Energiereserven und tun Sie, was Ihnen gut tut (z.B. Yoga, duschen, Kuchen backen, mit Freund*innen telefonieren etc.). Versuchen Sie, Streit zu vermeiden. Setzen Sie Ihre Energie gut ein: Sie brauchen Ihre Kräfte über den gesamten Zeitraum in häuslicher Isolation.
  • Denken Sie immer daran: Wir wissen noch nicht wann, aber auch diese Situation wird vorübergehen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Halten Sie durch!

Wichtiges Rundschreiben INPS zu den bezahlten Tagen in Freistellung für Arbeitnehmer im Zusammenhang mit der Ausnahmesituation rund um Corona Virus

Datei zum Herunterladen:

Messaggio numero 1416 del 30-03-2020 congedo

Erläuterndes Rundschreiben des Arbeitsministeriums

Circolare esplicativa min lavoro Zum Herunterladen

Im Artikel 24 des Dekrets Cura Italia sind 12 zusätzliche Tage nur für die Betroffenen gemäß Absatz 3 des Artikels 33 des Gesetzes 104/92 für die entsprechende familiäre Unterstützung und nicht für den Absatz 6, das heißt für die Menschen mit Beeinträchtigung, vorgesehen worden.

Die finanzielle Unterstützung ist jedoch sei es für den Absatz 3 wie auch für den Absatz 6 vorgesehen. Die Anmerkung des Ministeriums ist daher sehr wertvoll und ermächtigt hiermit das Institut „INPS“, dass auch die zweite betroffene Kategorie der Interessierten berücksichtigt wird.

Gemeinsam hier

Die engagierte Liedermacherin Barbara Zanetti meldet sich in diesen „unwirklichen Zeiten“, wie sie sie treffend nennt, zu Wort und ruft uns alle zur Gemeinsamkeit auf, zur Besinnung auf die echten Werte:

„Lasst uns tanzen. Der Angst entgegengehen.

Den Sturm verwandeln. Den Menschen sehen.

Behutsam. Besonnen.

Gemeinsam. Hier.“

Ihr leiser, eindringlicher Song ist hier zu hören.

Aktivierte Dienste zur Bewältigung der Coronavirus-Notfallsituation

Um in dieser schwierigen Situation Unterstützung zu leisten, aktivieren die Gemeinde Bozen und mehrere Vereine der Stadt Unterstützungsdienste. Hier sind einige von ihnen aufgelistet. Bitte verbreiten Sie diese Informationen.

Dokument zum Herunterladen

Im Bild von links nach rechts: Referentin Laura Turati, CEDOCS Präsident Franco Gaggia, Kursteilnehmerin Antonella Diano, Referentin Nicoletta Ferrari, Kursteilnehmerin Christa Frizzi, ASAA Präsident Ulrich Seitz

3. Befähigungskurses für begleitende Aktivitäten zugunsten Demenzkranker

Groß ist die Freude bei der Alzheimervereinigung Südtirol ASAA über den erfolgreichen Start des 3. Befähigungskurses für begleitende Aktivitäten zugunsten Demenzkranker, der vor wenigen Tagen mit zahleichen Teilnehmern in Bozen angelaufen ist.

Dabei bewährt sich so ASAA Präsident Ulrich Seitz die enge Zusammenarbeit mit der Bildungsorganisation „CEDOCS“ , die einmal mehr aktuelle Bedürfnisse Pflegender aufgegriffen und ein inhaltsreiches Programm der Weiterbildung für Betroffene in den nächsten Monaten zusammengestellt hat. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen.

Die Bandbreite der Referate bzw. Kursinhalte ist dieses Mal besonders beeindruckend, sie reicht nämlich von rechtlichen Informationen, über die Kinästhetik, die Ernährung von Senioren, zur Vorstellung der im Land bestehenden Gesundheits- und Sozialdienste, bis hin zur Zubereitung von traditionellen Speisen, Hauskrankenpflege, bis zur Domotik, Beschäftigungstherapie und schließlich der psychologischen Unterstützung für Betreuer mit Krisenmanagement.

Denn eines darf nicht vergessen werden. Die meisten demenziell erkrankten Menschen werden in Südtirol von ihren Angehörigen versorgt, häufig ohne jede professionelle Unterstützung. Pflegende Angehörige sind dadurch körperlich, psychisch emotional und oft auch finanziell-wirtschaftlich stark belastet. Es fehlen immer öfters wegen akute Unterstützungs- und Entlastungsangebote im öffentlichen Bereich,  die nachweislich helfen und positiv wirken könnten. Viele Angehörige im Lande sind misstrauisch oder lehnen halbherzige Unterstützungsangebote ab, so Seitz.  Was für die Organisatoren des Kurses wichtig erscheint, ist hervorzuheben, dass es sehr wohl möglich ist, trotz  Demenzdiagnose zu Hause in Würde zu wohnen. Wie das geht, zeigt der angesprochene Kurs.   Am besten gelingt dies jenen, die zur richtigen Zeit auch von außen Hilfe bekommen und diese  zulassen. Deshalb ist es unabdingbar, dass sich die Familie gründlich mit der Situation auseinandersetzt, offen bespricht, in welchem Umfang sie helfen kann und wo sie externe Hilfe braucht, das rät unter anderem die Betroffene, Laura Turati, die mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Pflege den Auftakt der Fortbildung im Auftrag von ASAA/CEDOCS gestaltete. Die Unternehmerin, Tochter und Freiwillige Turati erläutert in ihren praktischen Ausführungen die Grundkenntnisse, die man in der Betreuung von Demenzkranker braucht, beschreibt die Bedeutung des Aufbaus der Beziehung zwischen Betreuer, Betreutem und seiner Familie, und greift die oftmals sehr undurchsichtigen Themen rund um die Rechte der betreuten Person, und schließlich ebenso die zivile/strafrechtliche Verantwortung im Betreuungsprozess auf.  Ein anderer Aspekt, der im Rahmen der 3. Auflage des Kurses einen besonderen Stellenwert erhält,  ist die Lebensqualität zu Hause.Die eigene Wohnung ist für viele alte Menschen ein Ort, mit dem sie jahrzehntelange Erinnerungen verbinden. Erhalten sie die Diagnose Demenz, kommt zum Schock über die Krankheit oft eine Sorge hinzu: „Muss ich jetzt umziehen?“ Die Erfahrung zeigt jedoch: Viele Menschen im frühen Stadium der Alzheimerkrankheit oder einer anderen Form der Demenz finden sich noch jahrelang in der gewohnten Umgebung zurecht. Ihnen genügt meistens Hilfe bei Tätigkeiten, die viel Konzentration verlangen. Zum Beispiel beim Schriftverkehr mit Behörden oder in der Bank. Auch später ist ein Umzug nicht zwangsläufig. Die Bedingung dafür ist, dass Angehörige öfter am Tag nach dem Rechten sehen, beim Kochen zur Hand gehen oder sich um „Essen auf Rädern“ kümmern. Was es jedoch immer zu beachten gilt:  je mehr das Gedächtnis eines demenzkranken Menschen nachlässt, desto mehr ganztägige Pflege braucht er. Noch immer sind es meist Ehefrauen, Töchter oder Schwiegertöchter, die diese Aufgabe übernehmen. Doch egal, wer sich zur „Hauptpflegeperson“ entwickelt, die Familie muss sich über zweierlei klar werden: Die Aufgaben sind für einen einzelnen Menschen sehr anstrengend und nehmen mit der Zeit zu. Hier ist Hilfe zur Hilfe gefragt. Außerdem kann niemand einen Demenzkranken im fortgeschrittenen Stadium betreuen, der selbst gesundheitlich angeschlagen ist oder einen anstrengenden Beruf ausübt. Bei der Versorgung von Menschen mit Demenz wirken viele Akteure mit. Dazu gehören Beratungsstellen, Ärzte und Ärztinnen, Krankenhäuser, ambulante und stationäre Einrichtungen, informelle Hilfestrukturen, die Selbsthilfe und weitere Akteure. Seitz bedauert ein offenkundiges Phänomen, das auch in Südtirol sehr präsent ist: Vielfach wissen die vor Ort Tätigen nicht voneinander. Sie behandeln, versorgen, beraten und begleiten Menschen mit Demenz und ihre Familien, ohne mit den anderen Akteuren in Kontakt zu treten. An manchen Orten haben sich aber schon  Demenz-Netzwerke gebildet, um Aktivitäten zu bündeln, Überleitungen zu verbessern und Synergien zu nutzen. Diese Netzwerke arbeiten höchst unterschiedlich: Es gibt Netzwerke, die durch professionelle Akteure geprägt sind, aber auch solche, die durch ehrenamtliches Engagement entstanden sind und andere Schwerpunkte setzen. Die Alzheimervereinigung ASAA möchte unmissverständlich aufrütteln und dahingehend die Entscheidungsträger im Lande sensibilisieren, dass die Krankheit Alzheimer nicht nur die Patientinnen und Patienten betrifft, sondern im Sinne einer „Familienkrankheit“ auch an die pflegenden Angehörigen nicht zu unterschätzende körperliche und seelische Anforderungen stellt. Um das Belastungserleben der pflegenden Angehörigen zu reduzieren, wurde bis dato eine Vielzahl von psychosozialen Interventionen in unterschiedlichen Formaten angedacht, aber nur zaghaft in Südtirol umgesetzt. Die häusliche Betreuung der Betroffenen ist sowohl von den Erkrankten selbst und ihren Angehörigen als auch politisch und gesellschaftlich die mehrheitlich erwünschte Versorgungsform. Während der Bedarf häuslicher Versorgung in den nächsten Jahrzehnten zunehmen wird, ist das familiäre Pflegepotenzial jedoch rückläufig. Es braucht daher die Entwicklung geeigneter Unterstützungs- und Entlastungsstrukturen, so Seitz.

Insbesondere in ländlichen Gebieten ist die Angebotsvielfalt im Vergleich zu städtischen Räumen geringer, die zu überwindenden Entfernungen sind größer und die Isolierung der üblichen Hauptpflegepersonen dadurch stärker. Das in der Praxis gut verankerte Profil der freiwilligen Pflegebegleitung erlebt in der Kombination der erschwerenden Faktoren „Demenz“ und „ländlicher Raum“ immer wieder Grenzen. Kernanliegen von ASAA ist es, den von Freiwilligen getragenen Unterstützungsansatz für Familien weiterzuentwickeln. Dazu wird beispielsweise an eine neue Zusatzqualifikation gedacht. Die  „Familienbegleitung“  muss entwickelt und evaluiert werden. Ziel muss es eindeutig sein, die Lebensqualität der begleiteten pflegenden Angehörigen und der demenziell erkrankten Menschen zu steigern, deren Belastung zu reduzieren und deren Vernetzung zu verbessern. Diese Ziele sollten über die Implementierung qualifizierter Familienbegleitungsinitiativen in Südtirol sichergestellt werden. Ich werde nicht müde, sagt Seitz auf  die Notwendigkeit der Unterstützung durch qualifizierte Freiwillige als wesentlicher Bestandteil in einem gelingenden Pflegemix hinzuweisen. Die Weiterqualifikation von engagierten Freiwilligen trägt zu einer Entlastung von pflegenden Angehörigen bei. Durch die verbesserten familiären Situationen kann von erheblichen gesundheitsökonomischen Einsparungen ausgegangen werden,  die die entstehenden Kosten der Weiterbildung und Koordination decken.

Einbindung der Familienbegleitung bleibt Strukturaufgabe.  Freiwillige benötigen eine Anbindung an professionelle Strukturen, die für organisatorische Aufgaben zuständig sind, Kontakte zwischen pflegenden Angehörigen und Freiwilligen vermitteln und für die Freiwilligen als Ansprechpartner fungieren. Obgleich Wirksamkeit und positive gesundheitsökonomische Effekte auf der Hand liegen, gestaltet sich die Angelegenheit in unserem Lande in der Praxis schwierig, weil sich niemand so  richtig zuständig fühlt und wir noch immer über keinen Demenz-Fachplan, wie eigentlich versprochen und in Aussicht gestellt, verfügen. Vor allem mit den Gesundheits- und Sozialdiensten ist ein ständiger Dialog erforderlich, um die Kostendeckung durch die gesundheitsfördernden und präventiven Effekte deutlich zu machen. Eine Neuformulierung der aktuellen Ausrichtung ist dringend anzuraten, um auch weitere Bereiche der geriatrischen/neurologischen/rehabilitativen Gesundheitsversorgung sowie die Angebote im Sozialbereich nachhaltig, längerfristig zu stärken, betont die Alzheimervereinigung Südtirol.

Danke für den Artikel in der Tageszeitung Dolomiten vom 27. Februar 2020!