Aus der Zeitschrift „Dolomiten“ vom 27.01.2022.

Die Alzheimer Vereinigung Südtirol ASAA erweitert Ihr Beratungsangebot für Pflegende, verkündet mit Freude Präsident Ulrich Seitz.  So startet ab 09.02.2022 eine neue Selbsthilfegruppe mit den beiden diplomierten Validationslehrerinnen Anna Fink und Alexandra Kaiser aus dem Eisacktal, die seit Jahren die ehrenamtliche Tätigkeit im Verein mit viel Fachwissen bereichern, so Seitz.

Im Bild Präsident Alzheimervereinigung Südtirol Ulrich Seitz

Angehörige werden im Verlauf der Pflege meist von Gefühlen der Ohnmacht heimgesucht, sie resignieren und verzweifeln, werden ungeduldig und traurig. In dieser Phase dürfen Sie sich nicht entmutigen lassen, denn der Erkrankte kann nichts dafür. Er verhält sich nicht absichtlich oder aus Trotz anders und er ist auf Sie angewiesen.

Angehörige tragen den größten Teil zum Wohlbefinden des Demenzkranken bei, indem sie ihm Sicherheit und Vertrauen schenken. Es ist gerade jetzt in dieser angespannten Zeit der Pandemie den demenzkranken Angehörigen das Leben zu erleichtern, und des Weiteren Abgrenzungsmöglichkeiten im intensiven Betreuungsprozess daheim zu schaffen.

Alle reden über Pflegeheime. Aber die meisten Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Die Corona-Lage macht das immer schwieriger. Vielen pflegenden Angehörigen geht es seit nunmehr 2 Jahren schlecht. Sie haben keine Lobby und werden mit ihrer Verzweiflung allein gelassen. Wenn sie ausfallen, ist die Versorgung von Millionen Pflegebedürftigen gefährdet. Trotzdem werden pflegende Angehörige bei vielen Entscheidungen übersehen. Mit Corona verschärfte sich die Situation. Unterstützungsangebote wie Betreuungsgruppen oder die Tagespflege arbeiten noch immer vielerorts eingeschränkt. Besuche von Pflegediensten und Ehrenamtlichen fielen weg oder wurden aus Angst vor eine Ansteckung abgesagt. Brechen Unterstützungsangebote weg, müssen andere einspringen: die Angehörigen.

60 Prozent aller pflegenden Angehörigen in Südtirol sagen, dass sich der tägliche Zeitaufwand für die Pflege während Corona weiter erhöht hat, ergab eine Umfrage der ASAA. Hinzu kommt die Isolation. Da alte und pflegebedürftige Menschen ein besonders hohes Risiko haben, schwer an Covid-19 zu erkranken, schränkten drei Viertel der pflegenden Angehörigen ihre Kontakte ein. Auch das hat Folgen: Die Hälfte von ihnen fühlt sich einsam – vor der Pandemie war es ein Drittel. Darüber und über vieles mehr, soll im gemeinsamen, geschützten Rahmen diskutiert und nach Lösungen gesucht werden.

Am 09.02.2022 um 19.30 Uhr findet die erste Online Gruppe mit Fokus Hilfestellungen für das Einzugsgebiet Eisacktal/Wipptal/Pustertal statt. Betroffene Familien und Interessierte sind herzlich dazu eingeladen.

Anmeldungen über info@asaa.it

 

Aus der Zeitschrift „Dolomiten“ vom 21.01.2022

 

Etwa vier von fünf Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt – überwiegend von Angehörigen. Die Corona-Krise belastet diese Familien auch. Darüber hinaus haben noch nicht alle Pflegebedürftigen beziehungsweise pflegenden Angehörigen die Auffrischungsimpfungen erhalten. Brenzlig wird es, wenn sich Pflegende Angehörige mit dem Corona Virus anstecken. Ich erhalte als Präsident der Alzheimervereinigung Südtirol ASAA, an der Grünen Nummer ständig Anrufe verzweifelter Angehöriger, berichtet Ulrich Seitz. Allein in diesen Tagen sind es rund 100 Familien, die mir von ihrer derzeitigen Situation erzählt haben (wir gehen davon aus, dass derzeit rund 1.300 Pflegende daheim in Südtirol infiziert sind). Konkrete Beispiele: Tamara G. aus Meran ist pflegende Angehörige, eine von Tausenden in Südtirol: Die gelernte Verkäuferin versorgt ihren Mann und ihre Mutter. Seit Corona ist sie weitgehend auf sich alleine gestellt. „Mein Mann hat eine Immunschwäche und Demenz. Ich kann niemanden anrufen, der mir bei der Versorgung hilft, weil ich immer Angst habe, ihn zu gefährden“, sagt sie. Christine F. aus Sterzing geht es ähnlich. Ihr Mann ist schwer an Demenz erkrankt und muss ständig beaufsichtigt werden. Vor Corona besuchte er tagsüber eine Pflegeeinrichtung, während sie arbeiten ging. Dann kam der Lockdown, die Tagespflege schloss. „Das war für mich eine erste Katastrophe“, sagt sie. Seitdem versucht sie den Spagat zwischen Homeoffice und Rund-um-die-Uhr-Betreuung.  Nun der Schock: sie wurde positiv getestet, er nicht. Corona führt dazu, dass pflegende Angehörige immer mehr Aufgaben übernehmen müssen. Dabei hatten viele von ihnen schon vor dem Ausbruch der Pandemie kaum Zeit für sich selbst.

Ulrich Seitz, Präsident des Vereins ASAA

Wir als Alzheimervereinigung ASAA appellieren an die Gesundheits- und Sozialdienste zusätzliche Hilfestellungen für pflegende Angehörige, gerade in der akuten Situation der Ansteckung der Betreuenden zu aktivieren, betont Seitz. Das fehlt in Südtirol noch gänzlich. Das Problem ist bereits in einigen Landesteilen in zahlreichen Familien eskaliert, denn der Druck von innen und außen baut sich schnell auf. Er bringt den Pflegenden in moralische Not – und öffnet einen Teufelskreis: die/der Pflegende traut sich nicht mehr zuzugeben, wenn er selbst Hilfe benötigt.

Dass sich durch solcherlei Erwartungen auch für ihn selbst Pflichten ergeben – das typische „Nicht-abgeben-wollen“ – ist dabei nur ein Teil des Problems. Es gilt hier dringend beispielsweise mit pensionierten Fachkräften eine Kooperation zwischen öffentlichen Diensten und Vereinen abzuschließen, um den vielen betroffenen Familien im Lande auszuhelfen, auch weil es kaum Plätze für die Kurzzeitpflege oder andere Lösungen in sozio-sanitären Einrichtungen gibt. Zudem fehlen in Südtirol nach einer Überprüfung der Alzheimervereinigung Südtirol SAA zur Zeit rund 850 ausländische Hilfskräfte, die seit dem Ausbruch der Pandemie 2020 nicht mehr ins Land zurückgekehrt sind.

Ulrich Seitz

Vademecum über Probleme und kurze Beschreibung der zu ergreifenden Maßnahmen

 

Sehr empfehlenswert auch die Termine der Selbsthilfegruppen fuer Angehörige

 

Im Bild von links nach rechts: ASAA Präsident Ulrich Seitz, das Unterstützer-Paar Antonietta Testa und Riccardo Perotti, Krankenpfleger Stefano Mascheroni

 

„Vor Kurzem hat es ein berührendes Treffen zwischen einem bemerkenswerten Ehepaar aus Bozen und mir gegeben“, berichtet der Präsident der Alzheimervereinigung Südtirol, Ulrich Seitz. Er erzählt von der Begegnung mit Antonietta Testa und ihrem Gatten Riccardo Perotti. Die Beiden hatten auf Vermittlung eines gemeinsamen Bekannten, dem Krankenpfleger Stefano Mascheroni, so Ulrich Seitz, beschlossen, einen Geldbetrag von 3000 Euro für die Unterstützung von Demenzkranken sowie deren Angehörigen zur Verfügung stellen. Eine solche Aktion ist gerade in Zeiten wie diesen, wo viele öffentliche Dienste Corona bedingt, auf Sparflamme gesetzt wurden, von enormer Bedeutung, unterstreicht Seitz.

Für Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und Pflegenden ist diese Phase der Veränderungen beunruhigend. Die Gefahr, dass Angehörige die Grenzen ihrer Belastbarkeit weit überschreiten, ist gerade bei Demenz besonders groß. Das wurde in diesen Weihnachtstagen wieder sehr evident, betont Seitz.  Denn die Veränderungen, die eine Alzheimerdemenz auslöst, greift in alle Lebensbereiche ein. Das führt oftmals dazu, dass Angehörige ihre eigenen Bedürfnisse häufig in den Hintergrund stellen. Aus dieser Aufopferung resultiert meist eine seelische und körperliche Überforderung des pflegenden Angehörigen, die meist in totaler Erschöpfung und Resignation mündet.

Wir kämpfen landesweit dafür, dass beispielsweise für berufstätige Angehörige teilstationäre Angebote als unverzichtbare Entlastung bei der Pflege zum Standard werden. Neben Tagespflegeeinrichtungen brauchen wir Angebote der Nachtpflege, in denen für den immer größer werdenden Bedarf in Südtirol, die Versorgung über Nacht sichergestellt ist. Die Entwicklungen der letzten 20 Monate zeigen uns auf, dass wir einen massiven Nachholbedarf haben. Ulrich Seitz möchte aber noch ein weiteres Thema in den Vordergrund rücken. Senioren, gerade Alleinstehende mit chronischen Erkrankungen geraten auch in Südtirol immer stärker in das Blickfeld von Kriminellen. Mit diversen Tricks versuchen sie, ältere Bürger zu betrügen oder zu bestehlen. Sie werden häufiger durch Eigentums- und Vermögensdelikte geschädigt und sind bei Trickdiebstahl und Betrug überrepräsentiert. Wenn es die Täter auf die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft abgesehen haben, dann reicht ihr Beuteschema vom Betrug an der Haustür über den Enkeltrick und Schockanrufe am Telefon bis zum Einbruch. Bei allen Taten ist das höhere Lebensalter der Opfer ausschlaggebend. Gezielt werden Schwächen wie Demenz, Schwerhörigkeit, Unsicherheit, Einsamkeit und Hilfsbereitschaft ausgenutzt. Die Geschädigten schämen sich meistens und ärgern sich, am meisten über sich selbst. Sie wollen es oft nicht einmal ihren Kindern erzählen“, so Seitz. Dennoch ist sein Appell: „Melden, melden, melden.“ Wer einen Betrugsversuch weitergibt, hilft dabei, andere zu schützen, ist sich die Alzheimervereinigung Südtirol gewiss.

Eine Alzheimererkrankung führt fast zwangsläufig zur Pflegebedürftigkeit. Denn die Pflege von Alzheimerkranken kann sich über weit mehr als 10 Jahre hinziehen. Angehörige kommen dabei nicht selten an ihre psychischen und körperlichen Grenzen. Viele arbeiten noch und haben Familie oder sind selbst schon hochbetagt. Umso wichtiger ist, die Pflege auf möglichst viele Schultern zu verteilen.

Aus der Zeitschrift „Dolomiten“ vom 21.12.2021

 

Im Bild: Ulrich Seitz

Die besinnlichste Zeit im Jahr ist für viele Familien im Lande, die daheim ihre Angehörigen pflegen, eine sehr herausfordernde.

Laut aktueller Datenlage der Alzheimervereinigung Südtirol sind es in diesem 2. Covid-Jahr rund 13.800 Südtiroler Haushalte, in denen Demenzkranke in den eigenen 4 Wänden gepflegt werden. Viele Betroffene leiden an fehlenden Entlastungsangeboten im öffentlichen Gesundheits- und Sozialwesen, sehr langen Wartezeiten für fachärztliche Visiten, Verzögerungen bei der Behandlung der Anträge zur Pflegeeinstufung, weiß Ulrich Seitz zu berichten.

Er erinnert, dass Demenz eine Leistungsstörung des Gehirns darstellt, die das tägliche Leben der Person in Schwierigkeiten bringt, da die kognitiven, intellektuellen, psychischen und motorischen Fähigkeiten stark beeinträchtigt werden. Damit verzweifelte Familien auch in diesen Wochen, in denen zahlreiche öffentliche Dienste nur auf „Sparflamme“ funktionieren, sich nicht völlig alleingelassen fühlen, wird die Grüne Nummer  der Alzheimervereinigung Südtirol 800 660 561 uneingeschränkt täglich von 7 Uhr bis 22 Uhr besetzt sein, teilt Seitz mit.

Allgemeine, sich steigernde Symptome sind gerade in einer Zeit der Pandemie, folgende:

  • Schwierigkeiten, alltägliche Aktivitäten auszuführen
  • Verlust des Kurzzeitgedächtnisses mit steigender Deutlichkeit
  • Schwierigkeiten bei der Ausführung komplexer Aufgaben
  • Unfähigkeit, Tätigkeiten außerhalb des Hauses auszuführen
  • Schwierigkeit beim Erkennen von Gesichtern oder Orten
  • stereotypisierte Verhaltensweisen (Umherschweifen, anhaltende Lautäußerung)
  • Unruhe, Reizbarkeit, veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Vollständiger Verlust der Autonomie
  • Unfähigkeit ohne Hilfe zu überleben
  • Völlige Kommunikationsunfähigkeit (spricht nicht/versteht nicht)
  • Möglicher vegetativer Zustand (im sehr fortgeschrittenen Stadium)
  • kognitive Beeinträchtigungen, die zu Verhaltensstörungen und zur Veränderung der Persönlichkeit führen

Demenzerkrankte erleben ihren Alltag häufiger als konfliktreich oder gar bedrohlich; sie verstehen Abläufe nicht mehr und sind entsprechend überfordert. Das verunsichert, frustriert und löst Angst aus. Weil sie diese Gefühle schlecht in Worte fassen können, reagieren sie oft ungeduldig, aufgebracht oder aggressiv. Dieses Verhalten kann Betreuende in schwere emotionale Schwierigkeiten bringen. Es ist aber wichtig, sich daran zu erinnern, dass aggressives Verhalten eher auf die Krankheit als auf das Individuum zurückzuführen ist, betont die Alzheimervereinigung.

 

Was kann ich tun: 

  • Die Warnsignale für die Aggressionen erkennen und diese möglichst entschärfen. Diese können etwa Lärm, zu viel Licht, eine laute und grelle Stimme sein. 
  • Den Alltag vereinfachen, um die Überforderungsmomente zu vermindern, d.h. zum Beispiel. Dinge immer am selben Platz lassen, in der richtigen Reihenfolge geben, Routine beibehalten. 
  • Dafür sorgen, dass sich die demenzerkrankte Person im Alltag begleitet fühlt, etwa indem Sie Augenkontakt halten und mit ihr sprechen. 
  • Schimpfen Sie nicht, er würde es nicht verstehen. In Wirklichkeit richtet sich seine Wut nicht gegen Sie, sondern ist Ausdruck seines Unbehagens oder seiner Angst. 
  • Minimieren Sie Situationen, die der Kranke als bedrohlich empfinden kann; versuchen Sie ihm nicht zu widersprechen, da seine Frustrationstoleranz sehr gering ist. Bleiben Sie ruhig, lenken Sie den Kranken ab. Wenn selbst ein angemessenes Verhalten die Aggression nicht eindämmt, ist es nützlich zu wissen, dass es bestimmte Medikamente gibt, die das Aggressionsniveau des Patienten reduzieren. 
  • Beobachten Sie, ob der Betroffene Schmerzen hat (Zahnweh, einen Harninfekt…) 

 

Ausführlichere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf unserer Seite unter:„Die 4 Herausforderungen in der Pflege“…

 

…oder laden Sie das Pdf direkt hier

 

Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Alzheimer- und anderen Demenzerkrankungen

 

Wegen der Corona-Bestimmungen werden die Treffen der Selbsthilfegruppe
jeweils am letzten Montag im Monat
von 17.00 – 19.00 Uhr online ausgetragen.

Erfahren Sie hier die Termine …

Gruppenbild der Ehrengäste und Vereine, die vom DZE Südtirol eingeladen wurden.

 

Es muss nicht immer eine Geld- oder Sachspende sein, die hilft. Soziales Engagement zum Beispiel im Ehrenamt leistet einen großen Beitrag in unserer Gesellschaft und trägt zur sozialen Nachhaltigkeit bei. Ganz nach dem Motto „machen wir es einfach“.

Die soziale Seite der Nachhaltigkeit umfasst viele Aspekte: Chancengleichheit und Teilhabe, Bildung und Ausbildung, Bekämpfung der Armut und Wohlstand für alle. Dabei sollen alle Menschen gleich behandelt werden, Alt und Jung, Mann und Frau, überall auf der Welt. Das Schlagwort ist hier Generationengerechtigkeit. Sie besagt, dass spätere Generationen dieselben Möglichkeiten haben wie die heutige Generation. Einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit in der Welt kann jede und jeder leisten.

Sie löschen Feuer, verteilen Lebensmittel an Bedürftige oder schützen die Umwelt. Ehrenamtliche engagieren sich in vielen Bereichen des öffentlichen und sozialen Lebens. Die Gründe, warum Menschen ehrenamtlich arbeiten, sind dabei ganz unterschiedlich. Die einen möchten der Gesellschaft etwas zurückgeben. Andere sind auf der Suche nach einer sinnvollen Aufgabe, die sie erfüllt. Wieder andere möchten ihre Kenntnisse erweitern oder Kontakte knüpfen. Nachhaltigkeit heißt ja, etwas für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Gerade die jungen Menschen sind für uns sehr wichtig. Die Bewerbung von neuen Initiativen bei vielen Vereinen läuft stark über die Sozialen Medien, um vor allem junge Zielgruppen zu erreichen. Es geht ja um ihre Zukunft, in der sie später einmal leben müssen.

Und darüber sprechen wir auch bei der Tagung „Nachhaltigkeit im Ehrenamt“ des DZE, um den Internationalen Tag des Ehrenamtes am 05.12.2021 zu feiern und ganz besonders die rund 220.000 Ehrenamtlichen Südtirols, die in rund 3.500 erfassten Vereinen des Landes aktiv sind. Sie haben trotz oder gerade wegen Corona äußert interessante Projekte in den letzten 18 Monaten auf die Beine gestellt.

 

Zur Erinnerung: Die Vereinswelt Südtirols erreicht fast 10% der Wirtschaftsleistung in unserem Lande.

Das DZE Südtirol ist stolz, dass es als Zentrum im Jahre 2021, 95 Neugründungen in unterschiedlichen Bereichen mitbegleitet hat, die sehr stark auf Nachhaltigkeit setzen. Insgesamt hatten wir heuer über 2.200 Beratungen online und in Präsenz, mit Fokus auf die anstehenden Änderungen im Dritten Sektor. Sehr viele Beratungen beziehen sich auf steuerrechtliche Aspekte, Buchhaltung, Vertragswesen allgemein, Sponsoring, Arbeitsrecht und digitale Dienstleistungen (wie PEC, SPID, digitale Unterschrift), unterstreicht DZE- Präsident Sergio Bonagura.

Mitgliederzahl: von 28 Gründungsmitgliedern Anfang 2019 sind wir nun auf 310 angewachsen. Diese 310 Mitglieder vertreten insgesamt 2620 Vereine, betont die Vizepräsidentin des DZE, Vanessa Macchia.

Bei einer Tagung im Parkhotel Laurin in Bozen wurde heute auf Einladung des DZE Südtirol mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, Altlandeshauptmann Luis Durnwalder, dem Vizepräsidenten des Landeshandwerkerverbandes Hannes Mussak und Anwältin Katharina Zeller über die Herausforderungen im Ehrenamt im Spannungsfeld Reform des Vereinswesens und Pandemie diskutiert. Zudem wurde anhand von 7 konkreten Beispielen von Neugründungen bzw. spezifischen aktuellen Initiativen aufgezeigt, wie wichtig die Nachhaltigkeit gerade in den verschiedenen Bereichen ehrenamtlichen Engagements ist. Die ausgewählten Beispiele beziehen sich konkret auf:

  • Together for Africa – internationale Zusammenarbeit von Südtirol aus – eine junge Südtirolerin Julia Lantschner, die eine Nähschule in Tansania betreibt und Arbeitsplätze für benachteiligte Frauen dort schafft.
  • Venusta Musica – Kulturarbeit aus dem Vinschgau für die Welt unter der Koordinierung der passionierten Geigerin Sabina Mair, die sich seit der  Corona Zeit auch für die Frühförderung von Kindern ab dem 2. Lebensjahr einsetzt.
  • Ilse Waldthaler Stiftung mit der Vorsitzenden Christa Schrettenbrunner und dem Preisträger für Zivilcourage 2021, Jirko Pribyl, der unkonventionelle, neue Wege in der Jugendarbeit geht.
  • Amigos de Matteo – Sabine Bertagnolli, eine engagierte Mutter, die jungen Menschen mit einer schweren Beeinträchtigung mit gesunden Jugendlichen zusammenbringt, damit sie gemeinsame Freizeitaktivitäten planen
  • Segem – Marlene Preims, die als Seniorin eine Gruppe aktiver Pensionisten aktiviert hat, die in Meran beherzt Menschen in schwierigen Lebenslagen unterstützt.
  • Klima Club Südtirol – Thomas Egger, der sich mit seinen Kollegen und Experten in Thematiken des Natur- und Umweltschutzes, mit Fokus „Auswirkungen des Klimas“, als Unterstützer des Ehrenamtes für Sensibilisierung bei öffentlichen Körperschaften versteht.
  • Run for lfe – Alfred Monsorno, der mit seinen Sportevents rund um „Run for life“ und des „Südtiroler Firmenlaufs“, ehrenamtliche Organisationen, die Familien, Patientinnen und Menschen in Not unterstützen, mit Erlösen aus seinen Veranstaltungen unter die Arme greift.